Präses Heinrich: „Junge Menschen brauchen Hoffnung, nicht Dauerangst vor Krieg“

Auf ihrer vierten #Präsestour tauscht sich Anna-Nicole Heinrich mit jungen Soldat*innen, Schüler*innen und Geflüchteten über deren Kriegssorgen aus

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) warnt vor den Belastungen für junge Menschen durch die wachsende Kriegsgefahr. „Umfragen zeigen, dass die Angst vor Krieg in Europa bei jungen Menschen besonders verbreitet ist. Die Gesellschaft schuldet ihnen mehr als Appelle zum Wehrdienst. Ihre Sorgen verdienen Gehör.“, sagt Heinrich. „Eine unbeschwerte Jugend darf kein Privileg früherer Generationen sein, sondern steht gleichermaßen allen zu. Junge Menschen brauchen Hoffnung, nicht Dauerangst vor Krieg. Ihre Jugend darf nicht untergehen in einer Welt in Unordnung.“ Auf ihrer diesjährigen #Präsestour möchte sie sich selbst davon ein Bild machen, welchen Sorgen und Nöten Jugendliche und junge Erwachsene rund um das Thema „Krieg und Frieden“ in ihren jeweiligen Kontexten ausgesetzt sind. Bis zum Herbst wird sie sich dazu mit Schüler*innen, Soldat*innen, Geflüchteten und Ehrenamtlichen austauschen, die sich an unterschiedlicher Stelle für den Erhalt des Friedens und die Bewältigung von Kriegsfolgen einsetzen.

Erste Station der Präsestour wird am kommenden Donnerstag (24.7.2025) der Besuch bei jungen Soldat*innen in der Grundausbildung am Bundeswehrstandort Altenstadt im Allgäu sein, die sich dort auf einen möglichen Verteidigungsfall vorbereiten. Tags darauf trifft sich Heinrich im baden-württembergischen Sachsenheim mit Schüler*innen des Evangelischen Lichtenstern-Gymnasiums (25.07.2025), um sich mit ihnen über Kriegssorgen und deren Sicht auf die Wehrpflicht auszutauschen. „Über die Wiedereinführung eines allgemeinen Wehrdienstes entscheiden maßgeblich Menschen, die persönlich von diesem nicht mehr betroffen sein werden. Umso mehr ist sicherzustellen, dass die Interessen und Perspektiven derjenigen, die zu einem Wehr- oder Ersatzdienst eingezogen werden könnten, gehört und ernst genommen werden“, so die Präses.

Weitere Station der #Präsestour wird in Berlin ein Gespräch mit Jugendlichen aus der Ukraine sein, die infolge des russischen Angriffskriegs ihre Heimat verloren haben. In der Initiative „SPORTS for MORE“ in Berlin-Neukölln finden sie Gemeinschaft und können im Boxtraining eine ihrer „Nationalsportarten“ ausüben. Außerdem ist ein Besuch eines internationalen Sommerlagers von „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ in Weimar vorgesehen, bei dem sich Freiwillige für Frieden, Erinnerung und internationale Verständigung engagieren und über Pflege- und Erhaltungsarbeiten die Gedenkstätte Buchenwald unterstützen. In Planung ist außerdem eine Reise nach Litauen, wo die Präses mit deutschen Soldat*innen zusammentrifft, die dort im Auftrag der NATO zur Abschreckung und Abwehr eines möglichen russischen Angriffs stationiert sind.

Seit ihrer Wahl im Jahr 2021 begibt sich Anna-Nicole Heinrich jeden Sommer im Rahmen einer #Präsestour auf Entdeckungsreise, um mit Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebenszusammenhängen, gerade auch außerhalb von kirchlichen Kontexten, ins Gespräch zu kommen. Im vergangenen Jahr stand dabei das Thema Flucht und Migration im Mittelpunkt. Auf ihrer vierten Präsestour, die unter der Überschrift „Krieg und Frieden aus junger Perspektive“ steht, will Heinrich sich mit jungen Gesprächspartner*innen auch über grundlegende Positionen der neuen Friedensdenkschrift der EKD austauschen, die im November auf der Tagung der Synode in Dresden vorgestellt wird.

Hannover, 17. Juli 2025

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt

Hinweise für die Berichterstattung:

Über die Stationen und Erfahrungen ihrer #Präsestour wird Anna-Nicole Heinrich auch auf ihren Instagram-Account @annanicoleheinrich berichten.

Journalistische Begleitung vor Ort sowie Fototermine sind in Absprache mit der Pressestelle der EKD möglich.