So geht es Christ*innen in unterschiedlichen Ländern

Informationen zur Christenverfolgung weltweit

In vielen Ländern der Welt stehen Christ*innen unter Druck, werden auf unterschiedliche Art bedrängt und verfolgt. Wir werfen einen exemplarischen Blick auf die Situation in sieben Ländern. Einige haben selbst eine alte christliche Tradition wie Äthiopien und Belarus, aber auch Syrien und der Irak.

1. So geht es Christ*innen in − China:

In China sind fünf Religionen zwar offiziell anerkannt, darunter auch christliche Kirchen. Die kommunistische Regierung verfolgt seit einigen Jahren allerdings eine strenge Kontrollpolitik gegenüber allen Religionsgemeinschaften. Am meisten haben darunter die muslimischen Uiguren zu leiden.

2. So geht es Christ*innen im − Iran:

Seit der Islamischen Revolution 1979 ist der Islam Staatsreligion im Iran. Einzelne Kirchen sind anerkennt. Wer allerdings vom Islam zum Christentum konvertiert, muss mit hohen Strafen rechnen. Für Konvertiten ist die Lage lebensgefährlich. Aus Angst vor Verfolgung treffen sie sich daher heimlich – in sogenannten Hauskirchen. In Wohnzimmern oder Kellern versammeln sie sich, feiern Gottesdienst, lesen aus der Bibel und singen gemeinsam.

3. So geht es Christ*innen im − Irak:

Der Irak gehört zu den Ländern, in denen sich bereits in den ersten Jahrhunderten nach Christus Kirchen gebildet haben. Heute sind Christen aber nur noch eine sehr kleine Minderheit. Vor allem seit Anfang des 21. Jahrhunderts hat sich ihre Situation aus verschiedenen Gründen dramatisch verschlechtert.

2003 wurde der Anteil der Christen im Irak noch mit acht Prozent an der Gesamtbevölkerung (ca. 29 Millionen) angegeben. 2007 waren es nur noch zwei Prozent. Dies entspricht einem Rückgang von zwei Millionen auf 580.000 Menschen. Heute soll ihr Anteil bei unter einem Prozent der Bevölkerung liegen.

Besonders schlimm erging es den Christinnen und Christen, aber auch anderen religiösen Minderheiten, ab 2014, als der Islamische Staat in weiten Teilen von Syrien und dem Irak ein Islamistisches Kalifat ausrief. Viele Christinnen und Christen haben ihre Heimat seither für immer verlassen oder leben als Binnenflüchtlinge im Irak.

  • Die Christen in prekärer Lage (Nordirak) (Welt-Sichten)
    Christliche Zentren im Nordirak wie Qaraqosh haben sich von den Angriffen des Islamischen Staates kaum erholt. Lokale Kirchen fordern nun, die christliche Stimme im Parlament zu stärken. 
     
  • Bedrängte Minderheiten im Irak (Evangelische Zeitung)
    Der Terror des Islamischen Staates wirkt nach: Von 1,5 Millionen Christinnen und Christen im Jahr 2003 leben heute nur noch 250.000 im Irak. Viele der verfolgten Jesiden wohnen noch in Flüchtlingsunterkünften. Doch Altbischof Markus Dröge fand bei seiner Reise dorthin mit Vertretern des Ökumenischen Rats Berlin-Brandenburg auch Ansätze der Hoffnung in diesem Land

     

4. So geht es Christ*innen in − Syrien:

Das Christentum in Syrien geht bis aufs erste Jahrhundert nach Christus zurück. Heute sind Christinnen und Christen nur noch eine kleine Minderheit. Während sie vor gut hundert Jahren mehr als ein Viertel der Bevölkerung im heutigen Syrien ausmachten, lag ihr Anteil 2010 mit etwa 1,8 Millionen nur noch bei rund einem Zehntel. Mit Ausbruch des Krieges in Syrien 2011 hat sich bis heute die Zahl der Christinnen und Christen noch einmal halbiert.

5. So geht es Christ*innen in − Indien:

Die Mehrheit der Menschen in Indien bekennt sich zum Hinduismus. Seit Indien von der hindu-nationalistischen BJP regiert wird, werden aber immer mehr Gesetze verabschiedet, welche die Rechte der religiösen Minderheiten wie der Christen und der Muslime einschränken.

6. So geht es Christ*innen in − Äthiopien:

Äthiopien ist eines der Länder mit der ältesten christlichen Tradition. Das Land ist aber auch von Naturkatastrophen, Hunger und Kriegen gezeichnet. In Äthiopien kämpfen Christen immer wieder gegen ihre Glaubensgeschwister und schrecken nicht einmal davor zurück, bedeutende religiöse Stätten zu zerstören.

  • Einen tieferen Einblick in die Situation von Christinnen und Christen in Äthiopien bietet das Materialheft zu Reminiszere 2023
  • Zwar gehören Drittel der Bevölkerung in Äthiopien christlichen Kirchen an. Doch Christenverfolgung hat viele Gesichter, schreibt Martin Frank.

7. So geht es Christ*innen in − Belarus:

Seit der gefälschten Präsidentschaftswahl in Belarus 2020 ist die Lage im ganzen Land angespannt. Viele Menschen wünschen sich Demokratie und Freiheit und werden deshalb immer stärker von der Regierung unterdrückt und verfolgt. Hunderte Menschen sind unschuldig in Haft.

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