Viele Hilfsprogramme für Notleidende in der Ukraine

Um Betroffenen des Konfliktes in der Ukraine zu helfen, haben viele Hilfswerke Notprogramme und Hilfsgütertransporte ins Leben gerufen. Obwohl Hilfsgüter eingelagert seien, hänge ihre Verteilung jedoch von der Lage vor Ort ab, so das UNHCR.

Wasserflaschen

Palette mit Wasserflaschen

Berlin (epd). Viele deutsche Hilfsorganisationen haben Notfallmaßnahmen ins Leben gerufen, um Ukrainerinnen und Ukrainern zu helfen. So bereitet beispielsweise das Deutsche Rote Kreuz (DRK) einen ersten Hilfstransport mit Nothilfegütern zur Versorgung der ukrainischen Bevölkerung sowie von Menschen auf der Flucht vor, teilte die Organisation am Montag in Berlin mit. Auch Mitglieder des Hilfsbündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ und die Katastrophenhilfe der Diakonie veranlassen Hilfsmaßnahmen. Ob Hilfsgüter verteilt werden könnten, hänge jedoch von der Lage vor Ort ab, erklärte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).

Die Güter des DRK sollen per Lastwagen in das polnische Lublin gebracht werden, von wo aus sie anschließend verteilt werden sollen, erklärte das Deutsche Rote Kreuz. Der Transport sei der Beginn des Aufbaus einer Versorgungslinie für vom bewaffneten Konflikt in der Ukraine Betroffene und für Geflüchtete in Polen. Die Verladung der Güter soll am Dienstag im DRK-Logistikzentrum Schönefeld bei Berlin stattfinden.

Ob Hilfsgüter vor Ort verteilt werden können, hänge von der Sicherheitssituation und dem Zugang zu ukrainischen Gebieten ab, teilte das UNHCR dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Hilfsgüter seien an verschiedenen Orten in der Ukraine eingelagert, jedoch sei die Bewegungsfreiheit in den meisten Städten eingeschränkt.

Dennoch stehe das Hilfswerk bereit, um humanitäre Hilfe zu leisten, wo immer dies notwendig und möglich ist, so das UNHCR. Ende letzter Woche habe eine erste Lieferung von Decken, Schlafmatten und anderen wichtigen Hilfsgütern die südukrainische Stadt Kryvyi Rih erreicht. Außerdem bereite das UNHCR den Transport von Hilfsgüter nach Moldawien vor, erklärte eine Sprecherin.

Auch das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ sei darauf vorbereitet, Hilfe zu leisten, teilte eine Sprecherin mit. Der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche habe einen Nothilfefonds mit zunächst 500.000 Euro aufgelegt. Für jene, die die Ukraine verlassen haben, würden zudem Hilfsmaßnahmen geplant. Transporte von Hilfsgütern sowie das Sammeln von Sachspenden seien hingegen nicht geplant.

Zudem unterstützen Mitglieder des Hilfsbündnisses „Aktion Deutschland Hilft“ Ukrainer und Ukrainerinnen. Mit Partnerorganisationen bereiten beispielsweise die Johanniter Hilfe für ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine vor, erklärte die Hilfsorganisation.

Ein weiteres Bündnismitglied, die Caritas International, erklärte, die Situation für die Menschen in der Ukraine werde immer schwieriger. Der Wohlfahrtsverband bringe Geflüchteten unter, versorge sie mit Essen und Hygieneartikeln und betreue sie psychologisch.

Das Deutsche Medikamentenhilfswerk action medeor habe begonnen, erste Hilfslieferungen für medizinische Einrichtungen in der Ukraine zusammenzustellen. Weil im Osten des Landes das Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze stoße, würden immer mehr Ärzte auch aus dem Westen der Ukraine zur Versorgung der Bevölkerung gebraucht, hieß es.

Von Inga Jahn (epd)