„Wartburg-Experiment“: Schriftsteller auf Luthers Spuren

Am 7. September startet das „Wartburg-Experiment - Zwiesprache mit der Lutherbibel“

Die Wartburg in Eisenach

Drohnen-Aufnahme der Wartburg in Eisenach am 10.05.2017. Hier hielt Friedrich der Weise von Sachsen den Reformator Martin Luther (1483-1546) als "Junker Joerg" vom 4. Mai 1521 bis 1. Maerz 1522 versteckt, um ihn vor den Folgen der Reichsacht zu schue​tzen. In dieser Zeit uebersetzte Luther hier das Neue Testament vom griechischen Urtext ins Deutsche.

Stuttgart/Eisenach (epd). 500 Jahre nach Martin Luther begeben sich die Schriftstellerin Iris Wolff sowie die Autoren Uwe Kolbe und Senthuran Varatharajah in eine Schreib-Klausur an den Schauplatz von Luthers Bibel-Übersetzung auf der Wartburg. Am 7. September startet das „Wartburg-Experiment - Zwiesprache mit der Lutherbibel“, wie die Deutsche Bibelgesellschaft am Donnerstag mitteilte.

Für jeweils einen Monat halten sich die Schriftsteller direkt neben Luthers Schreibstube auf und sollen einen inneren Dialog mit Luthers Übersetzung des Neuen Testaments, dessen Erzählungen, Motiven und Themen führen. Uwe Kolbe wird als erster in Klausur auf die Wartburg gehen.

Laut Thomas Seidel, Vorstandsvorsitzender der Internationalen Martin Luther Stiftung in Eisenach, ist das Ziel des Experiments „eine intensive Auseinandersetzung mit dem Reformator und seiner kulturprägenden Bibelübersetzung“. Aus dieser Zwiesprache würden die Autoren ein eigenes literarisches Kunstwerk schöpfen.

Die Schreibklausur findet im Rahmen des Jubiläums „2020/21 - 500 Jahre Bibelübersetzung“ statt. Im Jahr 1521 hatte der Reformator Luther auf der Wartburg die Arbeit an seiner Bibelübersetzung begonnen. Im September 1522 erschien die Übersetzung des Neuen Testaments, das sogenannte Septembertestament.

Das Wartburg-Experiment

500 Jahre nach Martin Luther wird auf der Wartburg wieder Bibel übersetzt.