Weltweites Glockenläuten erinnert an Ende des Ersten Weltkrieges

Gedenken an Millionen Opfer und starkes Zeichen für Frieden und Versöhnung

Blick von unten in den Glockenstuhl des Französischen Doms in Berlin

Die Idee für das weltweite Glockenläuten kommt den Angaben zufolge aus Großbritannien, wo jährlich traditionell mit einer Parade in London an das Kriegsende von 1918 erinnert wird. (Foto: Symbolbild)

Berlin (epd). Mit weltweitem Glockenläuten soll am 11. November an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren erinnert werden. In zahlreichen Ländern werden an diesem Tag zur Mittagszeit Glocken erklingen, um damit der Millionen Opfer des Ersten Weltkriegs zu gedenken und ein starkes Zeichen für Frieden und Versöhnung zu senden, wie das Auswärtige Amt am 9. November in Berlin ankündigte. In Deutschland werden sich der Initiative unter anderem die Gemeinden der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche und des Berliner Doms anschließen. Außerdem sollen in Belgien, Frankreich und Großbritannien die Glocken erklingen, wie der Ökumenische Rat der Kirchen in Genf mitteilte.

Die Repräsentanten der Kirchen riefen mit Blick auf einen der brutalsten Konflikte der Geschichte zu Versöhnung und Verständigung auf, hieß es. Allein in Großbritannien beteiligten sich mehr als 3.000 Kirchen an dem Glockengeläut.

Die Idee für das weltweite Glockenläuten kommt den Angaben zufolge aus Großbritannien, wo jährlich traditionell mit einer Parade in London an das Kriegsende von 1918 erinnert wird. In diesem Jahr wird mit Bundespräsident Frank Walter Steinmeier erstmals ein deutsches Staatsoberhaupt daran teilnehmen. Zudem werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), zu Gedenkfeierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Waffenstillstandes in Paris erwartet. Nach der Verkündung des Waffenstillstands am 11. November 1918 wurden in vielen Ländern aus Freude über diese Nachricht spontan die Glocken geläutet.

Im Berliner Dom werden zudem am 11. November führende Geistliche europäischer Kirchen in einem ökumenischen Gottesdienst gemeinsam an das Ende des Ersten Weltkriegs erinnern. Erwartet werden Bischöfe aus Russland, Polen, Großbritannien und Deutschland. Die Predigt hält der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge.

Unter Historikern gilt der Erste Weltkrieg als erster globaler Krieg der Geschichte – und als erster totaler. Mehr als neun Millionen Soldaten und mehr als sechs Millionen Zivilisten wurden innerhalb von vier Jahren getötet. Am 11. November 1918 unterzeichneten Vertreter des Deutschen Reiches und der Alliierten ein Waffenstillstandsabkommen in einem Eisenbahnwaggon im Wald von Compiègne nordöstlich von Paris.