Wie Sie in die Kirche eintreten

Der Eintritt in die evangelische Kirche ist einfach – und ohne Prüfung möglich

Sie spielen mit dem Gedanken, in die evangelische Kirche einzutreten? Darüber freuen wir uns sehr und stehen Ihnen bei diesem wichtigen Schritt gerne zur Seite. Einen ersten Leitfaden, wie Sie in die evangelische Kirche eintreten, und Erfahrungsberichte finden Sie hier.

Mögliche Gründe für einen Kircheneintritt

Es gibt viele Gründe für einen Kircheneintritt. Vor allem die Sehnsucht nach Gott und der Wunsch, den Glauben zu festigen und in der Gemeinschaft zu leben sind häufige Gründe für den Kircheneintritt. Jüngere Erwachsene, die zu uns kommen, verspüren nicht selten den Wunsch, kirchlich zu heiraten. Auch die Taufe des Kindes sowie die Übernahme des Patenamtes führen zu der Entscheidung für den Kircheneintritt. Die Kirche möchte in diesen Situationen auf Menschen zugehen, Kontakte pflegen und Interessierte mit offenen Türen empfangen.

Manche Menschen denken darüber nach, ob sie Mitglied werden wollen, weil sie eine Arbeit bei der Diakonie der evangelischen Kirche antreten. Viele der rund 24.000 diakonischen Einrichtungen mit insgesamt rund 450.000 Beschäftigten laden ihre Arbeitnehmer zu Informationsveranstaltungen über die Verankerung der Diakonie im Glauben und in der Kirche ein. Kommen Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen dazu, die in der Kirche zuhause sind, entschließen sich manche zum Eintritt in die evangelische Kirche.

Spielen auch Sie mit dem Gedanken, (wieder) in die Kirche einzutreten? Wir laden Sie ein, mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer der EKD-weiten Wiedereintrittsstelle zu reden. Rufen Sie kostenlos an unter ✆ 0800-813 813 8. Darüber hinaus können Sie sich auch auf der EKD-Seite zu einem Wiedereintritt in die evangelische Kirche informieren.

Freude über die Liebe Gottes, die allen gilt

Wie das Leben selbst ist auch der Glaube nicht statisch und wächst mit unseren Erfahrungen. Dazu gehören Hoffnungen, Träume, Erfolge und auch Zeiten, in denen wir zweifeln. In der Gemeinschaft hilft die evangelische Kirche, den Glauben an Gott zu festigen, weitere Schritte zu gehen und lädt jedes neue Mitglied zu Angeboten und Engagement in den Kirchengemeinden ein. Gemeinsam üben wir Solidarität, sind füreinander da und helfen einander in schwierigen Lebensphasen. Die evangelische Kirche sieht sich hier vor allem in der Rolle als Lebensbegleiterin und möchte ihre Gemeindemitglieder in allen Bereichen des privaten und gesellschaftlichen Lebens unterstützen.

Die vielseitigen Angebote richten sich an alle Kirchenmitglieder – an Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Senioren, Menschen mit Handicap, Geflüchtete, Familien und Alleinerziehende. Sie umfassen die Seelsorge, die karitative Arbeit der Diakonie, Bildungs- und Integrationsangebote sowie kirchliche Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser. Die evangelische Kirche sieht ihre Aufgabe in der Solidarität insbesondere mit den sozial Schwachen und Benachteiligten in der Gesellschaft und möchte alle Kirchenmitglieder mit ihrem sozialen und politischen Engagement unterstützen.

Wir laden Sie herzlich ein, die vielseitigen Angebote zu entdecken und in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig danken wir allen Gemeindemitgliedern, Freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr Engagement und den Beitrag, den sie für die Gemeinschaft leisten.

„Über die Politik habe ich noch einmal gesehen, was Kirchen Gutes in der Gesellschaft tun. Dann war mir klar: Ich will da auch mitwirken.“

Hannelore Kraft
Hannelore Kraft Zum Zeitpunkt ihres Wiedereintrittes Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen

Mit dem Kircheneintritt werden Sie Teil der Glaubensgemeinschaft. In der Gemeinde leben wir den Glauben gemeinsam: wir beten gemeinsam, feiern Gottesdienste und gehen den wichtigen Glaubens- und Lebensfragen zusammen auf den Grund. Als Wegbegleiterin steht Ihnen die Kirche in den wichtigen Lebensetappen zur Seite und begleitet Sie von der Taufe über die kirchliche Trauung bis hin zum letzten Geleit in der kirchlichen Trauerfeier. Wir freuen uns, Sie als Teil der Glaubens- und Solidargemeinschaft willkommen zu heißen.

Eintritt in die Kirche: Es soll so einfach wie möglich sein

Es soll so einfach wie möglich sein, seinen Glauben in der Gemeinschaft der evangelischen Kirche zu leben. Gleichzeitig freuen wir uns, Sie auf dem Glaubens- und Lebensweg zu begleiten und in unserer Mitte willkommen zu heißen. Das ist auch der Grund, warum evangelische Kirchen, Gemeinden und Verbände seit 2009 immer mehr Kircheneintrittsstellen aufgebaut haben. Mittlerweile sind es mehr als 150. Hier können Sie nicht nur in die Kirche eintreten, sondern finden auch einen Ort der Begegnung, der Raum für Austausch und gemeinsame Gespräche bietet. Man kann aber auch bei jedem Pfarrer, bei jeder Pfarrerin in die Kirche eintreten. Mehr als 27.000 Menschen sind 2020 neu oder wieder in die evangelische Kirche eingetreten.

Wie Sie in die evangelische Kirche eintreten

Mit dem Kircheneintritt bekunden Sie vor allem die Absicht, zu Gott und zur Kirche zu gehören. In der Glaubensgemeinschaft teilen wir als Christinnen und Christen die Sehnsucht nach Gott und leben den Glauben gemeinsam. Wenn Sie in die Kirche eintreten möchten, stehen Ihnen unsere Türen immer offen.

Notwendig ist, dass Sie sich persönlich ausweisen können und hierfür Ihre Ausweispapiere mitbringen. Falls Sie früher aus der Kirche ausgetreten sind und nun wieder in die evangelische Kirche eintreten möchten, bringen Sie bitte Folgendes mit: Ihre Taufbescheinigung sowie die durch das Amtsgericht ausgestellte Austrittsbescheinigung. Wenn Sie diese nicht finden können oder das Datum Ihrer Taufe nicht mehr wissen, ist das kein Problem. Gemeinsam mit Ihnen finden Ihre jeweiligen Ansprechpartner mit Sicherheit einen Weg, Ihnen den Wiedereintritt zu ermöglichen.

Gottes Ja ist unwiderruflich

Eine einmal vollzogene Taufe wird nicht wiederholt oder erneuert. Die Bibel sagt, dass Gott in der Taufe ein unwiderrufliches Ja zu dem Getauften spricht. Diese Zusage nimmt Gott nicht zurück, auch wenn sich der Täufling später von ihm oder von der Kirche abwendet. Manche Kirchengemeinden laden die neu und die wieder Eingetretenen zu einem Fest ein, taufen die Neuen und erinnern sich mit den anderen an deren Taufe. Wer möchte, wird in vielen Gemeinden auch zu einem Taufkurs zur Neu- oder Wiedereinführung in den Glauben eingeladen.

Bekannte Personen, die sich für einen Kircheneintritt entschieden haben

Zu bekannten Personen, die in den letzten Jahren in die evangelische Kirche eintraten, gehört beispielsweise die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig. Sie sagt über die gemeinsame Überzeugung ihrer Familie: „Uns trägt der gemeinsame Glaube, dass es eine schützende Hand Gottes gibt.“ Sie selbst ist in der DDR ohne Verbindung zur Kirche aufgewachsen. Durch die Familie ihres Mannes und durch Freunde kam sie in Berührung mit dem Glauben an Gott. Von Erfahrungen dieser Art berichten viele der Eintretenden: von Gesprächen mit Freunden oder Verwandten, die ihre Hinwendung zur Kirche geweckt und unterstützt haben.

Die ehemalige nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft entschied sich ganz bewusst für den Konfessionswechsel zum evangelischen Glauben. Bei Hannelore Kraft war es der frühe Tod ihres Vaters, der den Gedanken an die Kirche wieder wachgerufen hat. Dann kamen Erfahrungen in der politischen Arbeit dazu: „Ich hab mich immer als Christin gefühlt. Insofern hat mir da schon etwas gefehlt. Über die Politik habe ich noch einmal gesehen, was Kirchen Gutes in der Gesellschaft tun. Dann war mir klar: Ich will da auch mitwirken.“

"Ein Kircheneintritt ist für die Menschen ein sehr bedeutsamer Vorgang", sagt der Soziologe Detlef Pollack, Professor für Religionssoziologie an der Universität in Münster. "Sie verlangen von sich selbst, dass es ihnen ernst damit ist, dass sie dabei ein reines Gewissen haben und den Schritt authentisch von sich aus vollziehen." Besonders stark ist dieser Gedanke unter den 51- bis 60-Jährigen, haben Untersuchungen der EKD ergeben. Manche empfinden ihren Kirchenaustritt in früheren Jahren als Bruch in ihrer Lebensgeschichte. Sie möchten ihn in Ordnung bringen und wieder zur großen Gemeinschaft der Kirche gehören. Manche bringen zum Wiedereintritt einen Brief mit, den ihnen die Kirchengemeinde zum Austritt geschickt hat.


Nehmen Sie Kontakt mit uns auf − wir helfen Ihnen gern! Bundesweit haben Sie die Möglichkeit, nach einem Telefongespräch mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer der EKD-weiten Wiedereintrittsstelle in die Kirche einzutreten. Rufen Sie kostenlos an unter  ✆ 0800-813 813 8 (werktags 9-17 Uhr, mittwochs 9-12 Uhr). Dort beantworten wir gerne alle Ihre Fragen zum Kircheneintritt. Oder schreiben Sie eine Mail an ✉ eintritt@evangelisch.de.

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