50 Jahre BMZ - Ökumenischer Gottesdienst in der Französischen Friedrichstadtkirche zu Berlin

Grußwort

Begrüßung,

auf den Tag genau vor 50 Jahren wurde Walter Scheel als erster Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit vereidigt. Dieses Ministerium, das inzwischen auch das Wort „Entwicklung“ im Namen trägt, feiert heute ein bedeutendes Jubiläum. Das BMZ veranstaltet das „Zukunftsforum Globale Entwicklung“; es begeht im Anschluss den großen Festakt im Konzerthaus nebenan. Und wir feiern aus diesem Grund einen ökumenischen Gottesdienst. Als Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der EU habe ich deshalb zusammen mit Prälat Dr. Karl Jüsten, dem Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe in Berlin, zu diesem Gottesdienst eingeladen.

Gott sei es gedankt. Wir können bei unserem Kampf gegen weltweite Armut auf eine sehr gute, lange und erfolgreiche Zusammenarbeit von Kirche und Staat zurückschauen. Diese Zusammenarbeit ist vor allem deshalb so erfolgreich, weil sie komplementär ist. Wir ergänzen einander, weil unsere kirchlichen Werke in über 100 Ländern über Partnerorganisatio-nen und Partnerkirchen verfügen. Unsere Partner sind es, die vorgeben und auch umsetzen, was mit den Finanzmitteln gefördert wird, die die Bundesregierung - und die Kirchen dar-über hinaus als Eigenmittel - zur Verfügung stellen. Unsere Partner stehen für die Perspektive der Sprachlosen und der Ausgegrenzten. Sie stehen für die Perspektive der Menschen, denen Unrecht widerfährt. Unsere Partner sind das wichtigste Kapital, das wir einbringen.

Unsere Zusammenarbeit ist eng und vertrauensvoll. Und wenn dabei in Einzelfragen mal ein offener oder auch kontroverser Diskurs geführt wird, ist das ein Ausdruck des gewachsenen Vertrauens und der gegenseitigen Wertschätzung.

Ich freue mich, dass mit unserer Liturgin aus Simbabwe und mit dem Prediger aus Südafrika unsere Partner und die weltweite Ökumene auch beteiligt sind. Als Vertreter der Ev.-methodistischen Kirche in Südafrika steht Bischof Dandala darüber hinaus für das Spektrum der evangelischen Freikirchen, die in Deutschland von Beginn an Teil der Kooperation von Kirche und Staat in der Entwicklungszusammenarbeit sind.

Wir wünschen uns, dass unsere Kooperation in dem genannten Geist fortgeführt wird. Wir wünschen dem BMZ Entschlossenheit und Weitsicht im Ringen um den zukünftigen Weg. Die großen Herausforderungen, vor denen unsere gesamte Menschheit steht, brauchen mutige Antworten. Das gilt für den Klimawandel. Das gilt für Armut und Hunger. Eine Milliarde Menschen, die hungern, brauchen ein komplementäres und kohärentes Handeln aller beteiligten Akteure. Dafür wünsche ich uns Gottes Beistand und Segen.