Grußwort von OKR´in Katrin Hatzinger anlässlich der Veranstaltung "Erste Hilfe für die Seele - Europäische Impulse zur mentalen Gesundheit junger Menschen" am 15. Februar 2024

Grußwort von OKR´in Katrin Hatzinger anlässlich der Veranstaltung "Erste Hilfe für die Seele - Europäische Impulse zur mentalen Gesundheit junger Menschen" am 15. Februar 2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Gäste,

ich freue mich Sie zu unserer gemeinsamen Veranstaltung mit der aej „Erste Hilfe für die Seele - Europäische Impulse zur mentalen Gesundheit junger Menschen“ begrüßen zu dürfen. An dieser Stelle herzlichen Dank an Dorothee Ammermann für die Konzeption und Moderation dieses Programms. Mein Dank gilt auch all unseren Referentinnen und Referenten, ob persönlich anwesend oder zugeschaltet.

Die Diashow im Hintergrund verdeutlicht, wie facettenreich und vielfältig das Thema ist und wie sehr die Thematik spätestens seit der Corona Pandemie in den Fokus der Öffentlichkeit geraten ist.

Mehr als jede vierte Person in Deutschland ist von psychischen Erkrankungen betroffen, auch Kinder und Jugendliche. Nach Angaben der WHO haben etwa 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen weltweit eine psychische Erkrankung. Selbstmord wird in dem Bericht als vierthäufigste Todesursache bei Menschen zwischen 15 und 29 Jahren angeführt. Das sind erschütternde Befunde.

Seelische Krankheiten sind genauso ernst zu nehmen wie körperliche Leiden. Glücklicherweise setzt sich diese Wahrnehmung zunehmend durch wie sich an den Ergebnissen einer Eurobarometer Umfrage in allen 27-EU Mitgliedstaaten aus dem vergangenen Herbst zeigt. Neun von 10 Befragten halten es für wichtig, dass die psychische Gesundheit genauso wie die körperliche Gesundheit gefördert wird. Interessant ist auch, dass in allen EU-Mitgliedstaaten eine große Mehrheit der Befragten der Ansicht ist, dass die Nutzung sozialer Medien negative Auswirkungen au die psychische Gesundheit junger Menschen haben kann.

 Nach evangelischem Verständnis wird der Mensch als Ganzes in all seinen Bedürfnissen als lebendige Seele begriffen. Dabei wurzelt die evangelische Seelsorge im Wirken Jesu, der sich Menschen bedingungslos zugewendet und sie geheilt hat. Viele kirchliche Angebote beschränken sich bislang auf das klassische Seelsorgegespräch oder die Telefonseelsorge. Daneben gibt es auch einige neue und niedrigschwellige Formate, so bietet z.B. die evangelisch-reformierte Kirche in der Schweiz seit Kurzem eine sog. Resilienz-App an. Ziel der App sei es, die mentale Gesundheit und Resilienz der Nutzerinnen und Nutzer zu stärken, etwa durch kleine Übungen, wie das Führen eines Glücks- und Erfolgstagebuches oder die Reflexion über das Gute vergangener Krisen.

Neu ist, dass sich zunehmend auch die Politik, sei es auf der nationalen oder der europäischen Ebene dem Thema mentale Gesundheit (junger Menschen) zuwendet. Dazu werden wir später mehr erfahren, auch wie die Jugendarbeit auf diese Bemühungen blickt und was sie sich von der Politik erwartet.

Erlauben Sie mir, dass ich Sie an dieser Stelle noch auf eine weitere Veranstaltung zu einem wichtigen Thema aus dem Gesamtkomplex mentale Gesundheit hinweise. Am 5. März werden wir an dieser Stelle eine Gesprächsrunde über kirchliche und theologische Perspektiven auf das Thema Einsamkeit veranstalten. An diese Stelle schon eine herzliche Einladung.

Und nun wünsche ich uns eine ertragreiche Veranstaltung und gebe weiter an Dorothee Ammermann.