EKD-Ratsvorsitzende Kurschus gratuliert Bundespräsident Steinmeier

Annette Kurschus wünscht dem neu gewählten Bundespräsidenten Gottes Segen für sein verantwortungsvolles Amt. Ökumenischer Gottesdienst in Berliner St. Marienkirche erinnert an menschliche Verletzlichkeit

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat Frank-Walter Steinmeier zu seiner erneuten Wahl zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gratuliert. Im Votum der Bundesversammlung spiegele sich nicht nur die breite Zustimmung der Delegierten, „sondern auch das große Vertrauen, das Sie bei den Bürgerinnen und Bürgern genießen“, so Kurschus in ihrem Gratulationsschreiben: 

„Dass unser Land und unsere Demokratie in gesellschaftlich, außen- und weltpolitisch herausfordernden Zeiten durch einen erfahrenen und diskursfähigen Politiker repräsentiert und mitgeführt werden, ist für viele Menschen ein gutes und wichtiges Zeichen und freut mich auch ganz persönlich. Wie manches andere, so ist auch das Verhältnis von Kirche und Politik, von Glaube und Öffentlichkeit im Wandel und wird sich weiter verändern“, so Kurschus.  Mit den Bestimmungen des Grundgesetzes und den auf sie aufbauenden vielfältigen Verbindungen und Beziehungen von Staat und Kirche habe dieser Wandel eine tragfähige Basis. „Die Evangelische Kirche in Deutschland ist dankbar hierfür und auch weiterhin bereit, aus der Hoffnung des Glaubens heraus als zivilgesellschaftliche Kraft zum Wohle der Menschen in unserem Land beizutragen“, bekräftigte Kurschus. „Unsere Dankbarkeit und unser Respekt gelten dabei besonders denen, die sich in Kommunen, Ländern und im Bund als Christinnen und Christen auch persönlich zu politischer Verantwortung gerufen wissen  und die sich in ihrem Engagement und in ihren Ämtern vom Evangelium ermutigen und bestärken lassen“, so die EKD-Ratsvorsitzende. 

Für seine zweite Amtszeit wünschte Kurschus dem Bundespräsidenten „alles Gute und Gottes Segen.“

Steinmeier war zuvor von der 17. Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten zum zweiten Mal zum Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden. Die Bundesversammlung hatte am Morgen mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Berliner St. Marienkirche begonnen. An dem Gottesdienst, der von den Prälaten Karl Jüsten und Martin Dutzmann geleitet wurde, hatten knapp 300 Mitglieder der Bundesversammlung teilgenommen.  Als Bevollmächtigter des Rates der EKD bei der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union hatte der evangelische Prälat Dutzmann den Mitgliedern der Bundesversammlung und dem Staatsoberhaupt Gottes Segen gewünscht. „Denn auch wer das höchste Amt im Staat bekleidet, ist ein Mensch und als solcher fehlbar, verwundbar und auf Gottes Hilfe angewiesen“, so Dutzmann.

Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, hob in seiner Predigt hervor, dass jeder, der ein öffentliches Amt bekleide, selbstverständlich Gesetze und Vorschriften einhalten müsse, jedes Amtsethos in seinem moralischen Gehalt jedoch weit darüber hinausgehe. „Dass große Herausforderungen nur durch eine gute Gesinnung und durch Haltung bewältigt werden können“, werde angesichts aktueller Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft immer klarer. „Es ist gut, wenn Amtsträger immer wieder versuchen, die Welt einmal mit den Augen der Schwachen zu sehen“, so Prälat Jüsten.

Zu den Teilnehmenden des Gottesdienstes zählten neben Bundespräsident Steinmeier und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas auch zahlreiche Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und Regierungsmitglieder.

Hannover, 13. Februar 2022

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt
 

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