4. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD beendet

Zukunft auf gutem Grund – Wahrnehmung. Vergewisserung. Perspektiven

Mit Beschlüssen zur Verfassungsänderung, zur Perikopenrevision sowie mit Entschließungen zu den Berichten und zum Synodenthema „Zukunft auf gutem Grund – Wahrnehmung. Vergewisserung. Perspektiven“ ist am Samstagmittag die 4. Tagung der 12. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Bonn zu Ende gegangen.

Das Synodenthema trug dazu bei, Erträge aus dem Jubiläumsjahr der Reformation für die Zukunft fruchtbar zu machen. Die Erinnerung an die Reformation und ihre Impulse haben „unsere Kirche, ihre Mitglieder und viele Menschen“ angeregt, „ihre Geschichte neu wahrzunehmen, sich ihrer Botschaft angesichts der Herausforderung der Gegenwart zu vergewissern und Perspektiven für die Zukunft zu eröffnen“, so die Generalsynode in ihrer Entschließung zum Thema. Sie hob die Verantwortung der VELKD für die Ökumene, insbesondere für den evangelisch-katholischen Dialog hervor. Außerdem seien Liturgie und Gottesdienst, Bildung und der Dialog zwischen Gegenwartskultur und Kirche auch weiterhin zentrale Themen für ihre Arbeit. Die Kirche dürfe sich im öffentlichen Leben „nicht nur als politischer oder und moralischer Akteur verstehen“, sondern müsse vielfältige „Räume für geistig-spirituelle Erfahrungen öffnen“.

Zum Bericht des Leitenden Bischofs bekräftigen die Synodalen die ökumenische und internationale Ausrichtung des Berichts, der sich an den Themen der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes „Befreit durch Gottes Gnade“ orientierte. Die Freiheit eines Christenmenschen führe in die Verantwortung für die Welt: Dazu gehöre die deutliche Absage an jede Form der Diskriminierung und der offene Blick auf die Vielfalt von Menschen, von Kulturen und Religionen. Die Generalsynode dankte dem Leitenden Bischof für die „Ermutigung, den Geist und die Herausforderungen des Reformationsjubiläums mitzunehmen in die Zukunft“.

Die Entschließung zum Bericht des Präsidiums der Generalsynode drückt die Sorge über die „folgenschwere Entscheidung der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands vom Juni 2016, die Ablehnung der Frauenordination in der Verfassung zu verankern“, aus. Die Generalsynode bittet die Gliedkirchen der VELKD, den Dialog im Rahmen ihrer Partnerschaften intensiv zu suchen und all diejenigen zu stärken, die infolge des lettischen Synodenbeschlusses große Einschränkungen hinnehmen müssen.

Zum Bericht des Catholica-Beauftragten, Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg), spricht sich die Generalsynode dafür aus, „zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen und in Verantwortung gegenüber der Lehre beider Kirchen ein gemeinsamer Abendmahlempfang für konfessionsverbindende Ehepartner möglich sei“. Von dem Prozess zwischen Lutherischem Weltbund und Päpstlichem Einheitsrat hin zu einer „Gemeinsamen Erklärung zu Kirche, Amt und Abendmahl“ verspricht sich die Generalsynode eine Klärung darüber, „wie viel Einheit in der Lehre über die Kirche nötig und wieviel Vielfalt möglich, ja gewünscht ist, so dass weitere konkrete Schritte erfolgen können“.

Die Generalsynode nahm die neue, gemeinsam von der VELKD und der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) erarbeitete Ordnung gottesdienstlicher Texte und Lieder an. „Damit sei ein langer und intensiver Erarbeitungsprozess zu einem Ergebnis gekommen, der das zukünftige gottesdienstliche Leben unserer Kirchen prägen wird“, so der Vorsitzende des Gottesdienstausschusses der Generalsynode, Superintendent Dr. Olaf Richter. Die neue Ordnung wird am 1. Advent 2018 in Kraft treten.

Die Generalsynode beschloss mit großer Mehrheit das Kirchengesetz zur Verfassungsänderung der VELKD und zur Änderung des Vertrages zwischen EKD und VELKD. Damit seien „die rechtlichen Grundlagen für die Umsetzung des Verbindungsmodells zwischen EKD, UEK und VELKD geschaffen“, sagte der stellvertretende Synodenpräsident Superintendent Philipp Meyer.

Weitere Informationen zur Generalsynode der VELKD finden Sie unter http://www.velkd.de/velkd/12-generalsynode.php. Bilder zum Download für Pressezwecke: www.epd-bild.de, Kontakt: bildservice@epd.de

Bonn, 11. November 2017

Henrike Müller
Pressesprecherin