Georg Bätzing zum neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt

EKD-Ratsvorsitzender würdigt Bätzing als Freund der Ökumene

Der Bischof von Limburg, Georg Bäntzing ist am 3.3.2020 zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt  geworden

Der 58-jährige Bischof von Limburg sieht seine Hauptaufgaben als neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz in der Aufarbeitung der Missbrauchsverbrechen und in der Fortsetzung der innerkirchlichen Reformen. 

Mainz (epd). Der Limburger Bischof Georg Bätzing ist künftig oberster Repräsentant der katholischen Kirche in Deutschland. Der 58-Jährige wurde auf der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Mainz zum Vorsitzenden gewählt. Er ist Nachfolger des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx. Der 66-jährige Kardinal Marx gab den Vorsitz der Bischofskonferenz nach einer Amtszeit aus Altersgründen ab. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz hat vor allem repräsentative Aufgaben und vertritt die Bischöfe als Sprecher nach außen. Er wird für sechs Jahre gewählt.

Bedford-Strohm und Meister gratulieren und betonen Bedeutung der ökumenischen Zusammenarbeit

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, würdigte Bätzing als „ökumenisch aufgeschlossen“. Er wünsche ihm für die große Aufgabe Gottes Segen. „Unsere Kirchen sind auf dem Weg in eine neue Zeit“, sagte der evangelische Theologe, der auch bayerischer Landesbischof ist. Die Christen könnten die Herausforderungen der Zukunft nur in ökumenischer Verbundenheit meistern. Zugleich dankte Bedford-Strohm dem bisherigen Vorsitzenden Marx. Marx habe den Katholiken in Deutschland eine klare Stimme gegeben. 

Auch der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Ralf Meister, gratulierte Bätzing und betonte die gemeinsamen Herausforderungen, die vor beiden Kirchen lägen. „Im Blick auf die zunehmende Entfremdung von gelebter Religion müssen wir in geschwisterlicher Ökumene Wege für den gemeinsamen Auftrag suchen. Der Ökumenische Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main wird dafür hoffentlich ein gutes Zeichen setzen“, sagte Meister.

Bätzing steht „ganz und gar“ hinter Synodalem Weg

Bätzing bezeichnete sein neues Amt als große Herausforderung. „Ich bin kein zweiter Reinhard Marx“, sagte er nach seiner Wahl in Mainz vor Journalisten. Das Amt sei eine „große Bürde“. Der Ausgang der Wahl habe ihn selbst überrascht, räumte er bei der Bekanntgabe des Ergebnisses ein: „Ich habe auf dem Weg von Limburg hierher nicht damit gerechnet.“ 

Seine Hauptaufgaben sieht Bätzing in der Aufarbeitung der Missbrauchsverbrechen und in der Fortsetzung der innerkirchlichen Reformen. Hinter dem Dialogforum Synodaler Weg stehe er „ganz und gar“, an dessen Arbeitsweise wolle er deshalb nichts verändern: „Wir haben den Synodalen Weg begonnen, weil wir Veränderungsbedarf haben.“

Zur Ökumene sagte Bätzing, Christinnen und Christen könnten in Zukunft nur gemeinsam eine Wirkung in der säkularen Gesellschaft haben. Daher blicke er mit Optimismus auf die Planungen zum 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt am Main. 

Über Georg Bätzing

Bätzing wurde am 13. April 1961 im rheinland-pfälzischen Kirchen geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Trier und Freiburg wurde er 1987 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Klausen und Koblenz, ehe er 1990 die stellvertretende Leitung des Bischöflichen Priesterseminars in Trier übernahm. Von 1996 bis Januar 2010 war Bätzing dann als Regens für die Priesterausbildung im Bistum Trier verantwortlich und leitete das Priesterseminar. Papst Franziskus ernannte ihn am 1. Juli 2016 zum 13. Bischof von Limburg.