Gottesdienst zum Auftakt des Gedenkens an Weltkriegsende

Berlin (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben am Donnerstag die zentralen Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs begonnen. In der damals stark beschädigten Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche versammelten sich neben Vertretern und Vertreterinnen von Kirchen und Religionsgemeinschaften die Spitzen des Staates, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Für den Anschluss waren eine Kranzniederlegung an der Neuen Wache und eine Gedenkstunde im Bundestag geplant.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, auf dem Oekumenischen Gedenkgottesdient am 8. Mai 2025 in Berlin.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, auf dem Ökumenischen Gedenkgottesdient am 8. Mai 2025 in Berlin.

In seiner Predigt sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, laut Redemanuskript Deutschland und Europa seien vor 80 Jahren befreit worden von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, „und eine schier unglaubliche Friedenszeit ist uns geschenkt worden“. Heute schienen „autokratisches Machtgehabe und ökonomischer Egoismus“ im Vormarsch zu sein, beklagte er und appellierte vor dem Hintergrund der Bergpredigt von Jesus: „Selig sind die Sanftmütigen, die Friedensstifter.“

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, sagte, das Weltkriegsende sei ein Ende gewesen, „das nicht nur die Opfer befreite, sondern auch unser Land, selbst wenn es von Schuld und eigenem Leid geprägt war“. Es habe lange gebraucht, „bis wir das begriffen haben“, sagte die Hamburger Bischöfin.

Am 8. Mai 1945 endete der von Nazi-Deutschland ausgegangene Zweite Weltkrieg mit der deutschen Kapitulation gegen die Alliierten USA, Frankreich, Großbritannien und die Sowjetunion. Zum 40. Jahrestag im Jahr 1985 sprach der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker vom „Tag der Befreiung“ und prägte damit die deutsche Erinnerung an das Datum.