Johannes Falk

Johannes Falk

Meine Eltern sind 1976 aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland gezogen. Sie haben den Glauben aus ihrem Land mitgebracht und der war sehr konservativ und streng. Ich habe viele Jahre über dieses einseitige Gottesbild nachgedacht, das mir anerzogen wurde. Ich bin zu dem Schluss gekommen: Gott ist für mich nicht streng. Ich glaube an einen liebenden Gott, der seinen Geschöpfen offen gegenübersteht und erst mal nicht verurteilt. Das mag für viele nichts Neues sein, aber für mich war es ein langer Weg bis hier her.

Mit Anfang 30 bin ich mit Menschen aus verschiedenen Konfessionen einen Pilgerweg gewandert und habe dabei auch festgestellt, dass es viele Dinge gibt, die uns durch die Institution Kirche trennen. Deshalb stehe ich der Kirche als Institution momentan kritisch gegenüber, auch wenn sich das wieder ändern könnte. Ich habe den Eindruck, dass die Kirche ein großes Schiff ist, das sich nicht bewegt. Darum bin ich auch ganz froh, dass es wie zur Synode Treffen mit jungen Leuten gibt, die sich äußern, ihren Glauben teilen und versuchen, dieses große Schiff zu bewegen.

Auch mit meiner Musik bin ich einen langen Weg gegangen. Meine ersten musikalischen Schritte waren christlich: Ich habe viel in Worship Bands gesungen und diese moderne Musikbewegung aus den USA mit erlebt, bis auch da ein Punkt erreicht war, an dem das für mich nicht mehr funktionierte. Wenn das ganze Leben nur Lobgesang ist, dann stimmt da was nicht. Mittlerweile sehe ich mich erst mal als Musiker und wenn mein Glaube mit einfließt, dann passiert das bestimmt, aber die Interpretation überlasse ich den Hörern.

Mit dem Bibelvers aus Johannes 16, Vers 22, dem Motto der Synode, verbinde ich den Glauben an das ewige Leben. Meine Hoffnung ist, dass sich alles Unvollkommene auf der Welt irgendwann in etwas Vollkommenes verwandelt und das kann nur durch eine übernatürliche Kraft gehen. Der Vers sagt mir, dass es nach dem Tod weiter geht. Er gibt die Hoffnung, dass man Menschen, die man verloren hat, wiedersieht. Ich könnte schlecht mit dem Glauben leben, dass es keine höhere Kraft gibt, die über uns steht und uns im Empfang nimmt.

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