„Kirche des Monats Januar 2019“ in Stralsund

Ein Schatz für Gemeinde und Gäste

Die Stralsunder Hauptkirche St. Nikolai ist die erste „Kirche des Monats 2019“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa) in diesem Jahr. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründete Stiftung fördert den Abschluss der Sanierungsarbeiten am Dach der mittelalterlichen Kathedrale mit 30.000 Euro.

St. Nikolai hat ein lebendiges Gemeindeleben, gleichzeitig kommen täglich Gäste von auswärts: Die dreischiffige Basilika, deren Bau 1276 begann, hat eine kunstgeschichtlich wertvolle Innenausstattung. Der hölzerne Hochaltar stammt aus dem 14. Jahrhundert, er ist rund zwölf Meter groß und zeigt einhundert geschnitzte Figuren. Dahinter befindet sich die älteste mechanische Uhr der Welt, die noch immer ihr ursprüngliches Räderwerk besitzt. Diese astronomische Uhr wurde 1394 von Nikolaus Lilienfeld vollendet.

Ursprünglich hatte St. Nikolai neben dem Hochaltar 56 weitere Altäre. Sie dienten einzelnen Gewerken oder Familien. Erhalten sind davon heute zum Beispiel die Altäre der Bürgermeister, der Barbiere und der Schneider. Viele Bilder, Altäre und Kunstwerke wurden im April 1525 bei dem als „Stralsunder Kirchenbrechen" bezeichneten Bildersturm zerstört.

Die Renovierung des achten und neunten Joch des Mittelschiffs ist abgeschlossen, danach ist das zehnte und letzte Joch an der Reihe. Dabei werden auch an dem dahinter liegenden nördlichen und südlichen Seitenschiff, an den Obergadenfenstern und an den Dächern der östlichen Chorkranzkapellen letzte Maßnahmen ergriffen. 600.000 Euro kostet der derzeitige vorletzte Sanierungsschritt, insgesamt werden die Kosten ein Zehnfaches umfassen.

Unterstützung erhält die Gemeinde durch den mehr als 400 Mitglieder zählenden „Förderverein St. Nikolai zu Stralsund“, die immer wieder Gelegenheiten zum Spenden schaffen: Führungen durch den Südturm und den Gewölbeboden werden angeboten, ebenso Patenschaften für die Sanierung des Daches; ein Modell von St. Nikolai mit Informationen steht im nördlichen Seitenschiff, Kalligrafie-Reproduktionen einer Stralsunder Künstlerin werden verkauft - die Liste der Aktivitäten ist vielseitig. „Der Verein stemmt die wesentliche Arbeit zum Einwerben von Spenden - Gott sei Dank", sagt Pfarrer Dietmar Mahnke.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 32.3 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1.3 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.500 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“ Weitere Informationen unter www.stiftung-kiba.de

Hannover, 2. Januar 2019

Pressestelle der EKD