Mut zur Theologie!

Bericht des Catholica-Beauftragten der VELKD vor der Generalsynode und der Vollkonferenz der UEK

„Gute und fundierte Theologie ist segensreich für die ökumenische Entwicklung auf allen Gebieten des kirchlichen Lebens.“ Zu diesem Schluss kam der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke (Bückeburg), in seinem Bericht vor der Generalsynode der VELKD und der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Manzke machte seine Beobachtung am 20-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre fest, die er als „Meilenstein der Ökumene“ bezeichnete. Sie eröffne „Möglichkeiten für weitere Dialoge“ und stelle zugleich deutlich vor Augen, dass ein Wachsen in der Ökumenischen Gemeinschaft „bisweilen auch anstrengende Auseinandersetzung mit den strittigen Kernfragen der Theologie“ benötige.

Intensiv setzte sich der Catholica-Beauftragte in seinem Bericht mit dem „synodalen Weg“ der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auseinander. Der synodale Weg zeige, „dass die augenblickliche Situation der katholischen Kirche neue Formen der Beteiligung und des gemeinsamen Handelns nötig macht“. Manzke würdigte den Prozess als fordernden und anspruchsvollen Aufbruch.

Weitere Themen im Bericht waren unter anderem die Folgen aus der Orientierungshilfe der DBK zum Kommunionsempfang nichtkatholischer Ehepartner und Perspektiven auf die katholische Jugendpastoral.

Mit dem Votum „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) stellte auch Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad (Speyer) Themen theologischer Grundsatzarbeit in den Mittelpunkt seines Berichts. Er sprach als Vorsitzender des Kontaktgesprächskreises im Auftrag des Ratsvorsitzenden der EKD. Das Studiendokument sei Ergebnis redlicher wissenschaftlich-theologischer Arbeit und gehe in seiner Empfehlung „weit über das bisher Mögliche hinaus“: Würde die Empfehlung umgesetzt, wäre die Praxis verändert: „Protestanten würden zur Eucharistie eingeladen, und Katholiken dürften zum Abendmahl gehen.“

Weitere Themen im Bericht von Kirchenpräsident Schad waren der innerevangelische Beratungsprozess zu Perspektiven für das ordinierte Amt sowie die Weiterarbeit des Kontaktgesprächskreises zum Thema „Einheit in Vielfalt – Vielfalt in Einheit“.

Hinweise:

Die Berichte finden Sie zum Download unter www.velkd.de/12-generalsynode-berichte . Die 6. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD findet vom 7.-9. November 2019 in Dresden statt. Texte und Bilder von der Tagung finden Sie unter www.velkd.de/12-generalsynode.

Dresden, 9. November 2019

Henrike Müller
Pressestelle der VELKD