Neujahrsbotschaft der stellvertretenden Leitenden Bischöfin der VELKD, Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt

Neujahrsbotschaft der stellvertretenden Leitenden Bischöfin der VELKD, Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt

Barmherzigkeit „erinnert uns daran, dass wir verletzliche, endliche Geschöpfe sind, die einander brauchen, mit füreinander wahrzunehmender Verantwortung und gegenseitiger Fürsorge – auch über Grenzen hinweg.“ So sagt es die stellvertretende Leitende Bischöfin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin), in ihrer Neujahrsbotschaft zur Jahreslosung 2021 „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ aus dem Lukasevangelium (Kapitel 6, Vers 36).

 

Das pandemische Geschehen im zurückliegenden Jahr werfe eine Vielzahl von Fragen danach auf, wie „wir persönlich, aber auch als Gesellschaft, als Kirche mit den Folgen der Corona-Pandemie umgehen“, so die Landesbischöfin. Die Orientierung an Barmherzigkeit könne eine gute Richtschnur für eine innere Haltung auch im Jahr 2021 sein: „Denn sich ausrichten an der Barmherzigkeit und der Gnade, wie allein Gott sie repräsentiert, hilft uns, den Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf nicht zu vergessen – besonders im Blick auf die Fragen, die uns zu Anfang und Ende des Lebens bewegen“.

 

Hannover, 30. Dezember 2020
 

Pressestelle der VELKD

Henrike Müller

 

Hinweis: Die Neujahrsbotschaft als Video können Sie hier anschauen.

 

Die Neujahrsbotschaft im Wortlaut:

 

„‚Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.‘ Barmherzig sein – nicht einmal, sondern zweimal wird dazu aufgefordert. Immer wieder also. Ja, denke ich, das kann eine gute Orientierung sein für das vor uns liegende Jahr. Denn wenn auch das alte Jahr beendet ist – die Fragen, wie wir persönlich, aber auch als Gesellschaft, als Kirche mit den Folgen der Corona-Pandemie umgehen und wie wir uns dazu verständigen, sind noch lange nicht beendet.

 

Die Orientierung an Barmherzigkeit ist dabei eine gute Richtschnur für eine innere Haltung. Denn sich ausrichten an der Barmherzigkeit und der Gnade, wie allein Gott sie repräsentiert, hilft uns, den Unterschied zwischen Schöpfer und Geschöpf nicht zu vergessen – besonders im Blick auf die Fragen, die uns zu Anfang und Ende des Lebens bewegen.

 

Denn wir Menschen herrschen nicht über Leben und Tod – und vielen ist in der Pandemie bewusst geworden, wie sehr wir das Wissen darum verdrängt oder beiseitegeschoben haben. Orientierung an Barmherzigkeit markiert zudem die Verbundenheit mit allen unseren Mitgeschöpfen – sie erinnert uns, dass wir alle verletzliche, endliche Geschöpfe sind, die einander brauchen, mit gemeinsam und füreinander wahrzunehmender Verantwortung und gegenseitiger Fürsorge – auch über Grenzen hinweg.

 

Und nicht zuletzt erinnert die Orientierung an Gottes Barmherzigkeit daran, dass diese Welt, dass wir selbst nicht uns selbst überlassen sind. Sondern dass von Gott aus eine Zukunft auf uns zukommt, die uns ausrichtet an Gerechtigkeit, Liebe und Frieden. Und die ihre Wurzeln in Gottes Barmherzigkeit hat.

 

‚Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.‘ Ich hoffe sehr, dass uns die Orientierung an Barmherzigkeit in den kommenden Monaten begleitet und orientiert in allem, was auf uns zukommt. Und ich wünsche Ihnen von Herzen ein von Gott gesegnetes und behütetes neues Jahr 2021.“