„Trutz Rendtorff setzt Maßstäbe“

Wolfgang Huber zum 75. Geburtstag des Theologen

Anlässlich des 75. Geburtstages von Trutz Rendtorff am 24. Januar hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, dem emeritierten Theologieprofessor und langjährigem Kammervorsitzenden der EKD zu seinem „langen und erfolgreichen Weg in der Theologie“ beglückwünscht. Huber dankte Rendtorff für seinen kontinuierlichen und sehr ertragreichen Einsatz für die evangelische Kirche. Selbst bei unterschiedlichen Auffassungen „habe ich Ihr Werk stets nicht nur als anregend, sondern auch als maßstabsetzend empfunden“, schreibt der Ratsvorsitzende in seiner Gratulation.

Rendtorff, der in diesem Jahr zugleich sein fünfzigjähriges Promotionsjubiläum feiern könne, habe ein halbes Jahrhundert theologischer Zeitgeschichte mitgeprägt. Von der Münchener Universität aus habe er Beiträge zu einer Gestalt der evangelischen Theologie geleistet, die sich den Anstößen der Aufklärung öffne und die reformatorische Entdeckung der christlichen Freiheit im Dialog mit dem Geist der Moderne auslege. „Von ganz gewiss bleibender Bedeutung ist die Konzeption evangelischer Ethik als einer Theorie christlicher Lebensführung, die Sie von diesem Ausgangspunkt aus entwickelt haben.“

Als Vorsitzender der Kammer für öffentliche Verantwortung der EKD von 1979 bis 1997 habe Trutz Rendtorff viele wichtige Denkschriften inspiriert und formuliert. So habe die Demokratiedenkschrift von 1985 eine evangelische Soziallehre entwickelt, die eine unentbehrliche Voraussetzung für konkrete Stellungnahmen der Kirche zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Fragen sei. „Neben der Demokratiedenkschrift bilden vor allem auch die Wirtschaftsdenkschrift und die Friedensdenkschrift – beide ebenfalls unter Ihrem Vorsitz erarbeitet – wichtige Bausteine für eine solche evangelische Soziallehre“, schreibt Huber. Der Ratsvorsitzende wünscht nicht nur dem Jubilar, sondern auch der evangelischen Kirche, dass Trutz Rendtorff weiterhin seine theologischen Überzeugungen immer wieder in aller Freiheit in die Diskussion einbringen werde.

Hannover, 20. Januar 2006

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi