Während der Urlaubswochen: „Wir sind da“

Deutschsprachige Tourismusseelsorge in Europa

„Wir sind da für Sie, wenn Sie in den Urlaub gehen. Wir sind da an vielen Orten in Europa insbesondere im Süden.“, so der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber. Die evangelische Kirche will mit diesem Anspruch an vielen Orten präsent sein, wo Menschen Urlaub machen. Die Erfahrung zeige, so Wolfgang Huber, dass viele Menschen gerade in den Urlaubswochen Kontakt zur Kirche suchten und für Glaubenserfahrungen offen seien.

Mehr als 200 evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer entsendet die EKD auch in diesem Jahr als Tourismusseelsorger ins europäische Ausland. Der größte Teil der Seelsorgerinnen und Seelsorger ist für drei oder vier Wochen in den Urlaubsorten präsent. Neben dem kurzzeitigen Dienst gibt es auch eine "Langzeit-Tourismusseelsorge": an der Algarve, in Alanya, auf Rhodos, Kreta, Malta, Lanzarote, Fuerteventura und in Heviz (Ungarn) sind pensionierte Pfarrerinnen und Pfarrer der EKD für mehrere Monate nebenamtlich beauftragt. Auf Mallorca, Gran Canaria und Teneriffa sowie an der Costa del Sol und der Costa Blanca sind hauptamtliche Tourismuspfarrstellen eingerichtet, die ganzjährig besetzt sind.

Die zahlenmäßig meisten Tourismusseelsorger sind in Österreich an insgesamt 45 Orten eingesetzt. Sie unterstützen in der Hochsaison die kleinen einheimischen evangelischen Gemeinden. Zudem gibt es Urlaubsseelsorge in Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen, Lettland, Litauen, den Niederlanden, an der Türkischen Riviera, in Ungarn und Zypern.

Das blaue Plakat mit dem Kreuz und der gelben Sonne lädt an vielen Orten in Europa zum Gottesdienst ein. Unter www.ekd.de/urlaub ist das Angebot im Internet nachzulesen. Die Reisegesellschaften helfen mit Auskünften, im Flugmagazin an Bord wird geworben und gedruckte Reiseführer enthalten Hinweise. Urlaubsseelsorger stecken manchmal sogar Handzettel unter die Scheibenwischer deutscher Autos in Frankreich, Dänemark oder Italien. Dazu kommentiert Wolfgang Wild, Referent im Kirchenamt der EKD: „Die Gottesdienstangebote im Urlaub findet trotz aller Bemühungen oft nur, wer weiß, dass es sie gibt und am Urlaubsort gezielt sucht.“

Urlaub soll die schönste Zeit im Jahr sein – aber auch Zeit des Nachsinnens und der Bilanz. Hin und wieder kommen in Ehe und Familie Konflikte zum Ausbruch, die im Alltag zugedeckt werden. Jeder nimmt sich und seine Lebensgeschichte auch mit in den Urlaub -. Dafür stehen die Seelsorger auch für Einzelgespräche zur Verfügung. Genauso soll die helle Seite des Menschseins im Urlaub durch die Urlaubsseelsorge begleitet und vertieft werden: Danklieder, ein Gottesdienst auf einem Berggipfel oder gemeinsame Wanderungen sind Beispiele.

In den Hauptstädten Europas und darüber hinaus finden Sie ganzjährig ein Angebot von Gottesdiensten in den über hundert deutschsprachigen Auslandsgemeinden. Sie sind im Internet zu finden unter www.auslandsgemeinden.de

Hannover, 04. Juni 2008

Christof Vetter
Pressestelle der EKD