Kirche von Schweden will sich profilierter ins Gespräch bringen

Anders Wejryd trifft Wolfgang Huber

Der Erzbischof der Kirche von Schweden Anders Wejryd hat bei einem ersten Treffen mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Huber, in Berlin betont, dass sich die Kirche von Schweden profilierter in die Dialoge zwischen Kirche und Gesellschaft einbringen wolle. Wolfgang Huber wies in dem Gespräch auf die Bedeutung des Vertrages zwischen der Kirche von Schweden und der EKD hin, durch den die notwendige Zusammenarbeit unter den verschiedenen innereuropäischen konfessionellen Bünden gestärkt werde.

Nach der Lösung aus dem Staatskirchenverhältnis im Jahr 2000 wolle die Kirche von Schweden die erweiterten Möglichkeiten nutzen, erklärte der schwedische Erzbischof. Dies betreffe auch das Engagement der schwedischen Kirche in einem zusammenwachsenden Europa. Die Kirche von Schweden hat zu Beginn dieses Jahres gemeinsam mit der Kirche von Finnland eine Stelle im Brüsseler Büro der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) in Europa eingerichtet. Der Ratsvorsitzende der EKD und der Erzbischof der Kirche von Schweden stellten gemeinsam fest, dass in politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Diskursen kompetente Beiträge und Impulse von den Kirchen erwartet werden.

Besonderes interessiert zeigten sich der Erzbischof und seine Delegation an der Arbeit des Büros des Bevollmächtigten des Rates der EKD bei der Bundesregierung und der Europäischen Union. Etwas Vergleichbares gibt es bislang in der Kirche von Schweden nicht.

Mit großen Erwartungen sieht Erzbischof Wejryd auf die III. Europäische Ökumenische Versammlung in Sibiu im September 2007. Das Motto: „Das Licht Christi scheint auf alle, Hoffnung auf Erneuerung und Einheit in Europa“, sei ein Auftrag, der die Verantwortung für Europa in das Blickfeld der Kirchen und  der Öffentlichkeit rücke.

Zugleich betonte der Erzbischof, dass die Kirche von Schweden es für unabdingbar halte, die Präsenz von Christen im Nahen Osten weiterhin zu  unterstützen. Das Verschwinden christlicher Gemeinden und Kirchen in dieser Region würde eine verhängnisvolle Desorientierung der gesamten Christenheit bewirken. Der Rat der EKD wird im April das Heilige Land besuchen.

Anders Wejryd ist seit September vergangenen Jahres Erzbischof der Kirche von Schweden. Etwa 7 Millionen Schweden (das sind 80 Prozent der Bevölkerung) gehören zu der lutherischen Kirche von Schweden. Die Kirche von Schweden und die EKD haben Kirchengemeinschaft und Zusammenarbeit seit 2002 in einem Vertrag vereinbart.

Hannover / Berlin, 06. Februar 2007

Pressestelle der EKD
Christof Vetter