85 Millionen Euro für Flüchtlingsarbeit

Neuer Rat würdigt Flüchtlings-Engagement

Als „kraftvolles Hoffnungszeichen“ hat der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf seiner ersten Sitzung das Engagement der Ehrenamtlichen in der evangelischen Flüchtlingsarbeit gewürdigt. „Wir erleben auch hier, dass Nächstenliebe nichts Abstraktes ist, sondern in unzähligen Hilfsaktionen, Flüchtlings-Projekten und Beschlüssen in allen Gliedkirchen mit Händen zu greifen ist“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Zum Auftakt ihrer ersten Sitzung hatten sich die Ratsmitglieder in der Berliner Flüchtlingskirche St. Simeon über die Herausforderungen in der Flüchtlingsarbeit vor Ort informiert. Dabei wurde deutlich, dass das Engagement der Helferinnen und Helfer in den evangelischen Gemeinden vor allem auf eine langfristige Integration der Ankommenden ausgerichtet sein muss. „Es darf nicht passieren, dass die Schwachen gegen die Schwachen ausgespielt werden. Wir müssen sicherstellen, dass allen Bedürftigen, die hierzulande leben, gleichermaßen geholfen werden kann“, sagte der Ratsvorsitzende. Derzeit sind rund 120.0000 Ehrenamtliche in der evangelischen Flüchtlingsarbeit tätig. In den vergangenen Monaten haben die 20 Gliedkirchen der EKD ihre Mittel für die Flüchtlingsarbeit noch einmal um zusätzlich mehr als 85 Millionen Euro aufgestockt.

Breiten Raum nahm auf der ersten Sitzung des 15-köpfigen Leitungsorgans der EKD eine erste Verständigung über künftige Aufgaben und Ziele der Ratsarbeit ein. Dabei wurde insbesondere die künftige Einbeziehung der Jugend in den Blick genommen. „Die Frage, wie wir junge Menschen neu für die Kirche begeistern können, wird nicht nur eine wichtige Frage im Zusammenhang mit dem Reformationsjubiläum, sondern genauso für die Zeit danach. Ich hoffe auf eine Generation 2017, die im Jubiläumsjahr die Kraft des christlichen Glaubens neu für sich entdeckt.“

Auch erste Personalentscheidungen traf der Rat: Im Zusammenhang mit den aktuellen Herausforderungen wurden der Friedensbeauftragte der EKD, Schriftführer Renke Brahms, und der Beauftragte für die Evangelische Seelsorge in der Bundespolizei, Landesbischof Karl-Hinrich Manzke für weitere sechs Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Berlin, 5. Dezember 2015

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt


Der Rat ist neben Synode und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Er wird gemeinsam von Synode und Kirchenkonferenz für sechs Jahre gewählt und besteht aus 15 Mitgliedern. Vorsitzender des bis 2021 gewählten Rates ist der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, stellvertretende Vorsitzende ist westfälische Präses Annette Kurschus. Die Präses der Synode der EKD, Irmgard Schwaetzer, ist kraft Amtes Mitglied des Rates. Weitere Ratsmitglieder sind Bischöfin Kirsten Fehrs, Kirchenpräsident Volker Jung, Bischof Markus Dröge sowie Kerstin Griese, Thomas Rachel, Jacob Joussen, Elisabeth Gräb-Schmidt, Andreas Barner, Stephanie Springer, Michael Diener, Marlehn Thieme und Dieter Kaufmann.