„Orgel des Monats März 2016“ in Schellsitz

Instandsetzung in wenigen Wochen abgeschlossen

In vier Jahren wird ihr 200. Geburtstag gefeiert: Die Orgel in der Dorfkirche Schellsitz (Sachsen-Anhalt) wurde im Jahr 1820 von Mathias Vogler gebaut. Rund 68.000 Euro kostet die derzeitige Sanierung des Instruments. Die Stiftung Orgelklang würdigt es als „Orgel des Monats März“ und fördert die Instandsetzung mit 4.000 Euro.

„Kein anderes Instrument hat in der Kirche so eine Durchschlagskraft, die Vogler-Orgel klingt einfach überdurchschnittlich“, sagt Kantor Robert Müller über das Instrument in Schellsitz. Doch: Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Orgel nicht mehr überholt worden; sie ist verunreinigt, es fehlen Pfeifen, der Zimbelstern ist blockiert und viele Teile sind vom Holzwurm befallen.

Nach der Instandsetzung der Kirche mitsamt ihrem romanischen Chorturm entschloss sich die Gemeinde daher zur Sanierung der Orgel. „Alles rund um die Kirche ist in Schellsitz sehr wichtig“, sagt Robert Müller. 188 Menschen leben im Ort, nur 33 davon gehören nicht der Gemeinde an. Fast alle Kinder werden getauft und konfirmiert, jeden Monat ist eine der Familien zuständig für den „Kirchendienst“, sprich: für das Läuten der Glocken, das Aufschließen des Gebäudes, die Pflege des Friedhofs.

Entsprechend groß ist auch das Engagement für die Orgel, „alle sind bereit, sich zu engagieren und auch Spenden aufzubringen“, weiß Robert Müller. Und natürlich gibt es Benefizkonzerte, die zu weiteren Einkünften für das imposante Instrument mit dem schneeweißen Gehäuse führen.
In wenigen Wochen wird Kantor Müller wieder auf der instandgesetzten Vogler-Orgel spielen. Stück für Stück kehren derzeit die in die Werkstatt ausgelagerten Innenteile des Instruments in das Gehäuse auf der Empore zurück. Am 22. April wird die feierliche Weihe der „neuen alten“ Orgel stattfinden.

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 19 Projekte in einem Gesamtumfang von 122.000 Euro. Seit 2010 hat sie 149 Förderzusagen über insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.

Hannover, 15. März 2016

Pressestelle der EKD