„Wir schauen in der Ökumene nach vorne“

EKD-Ratsvorsitzende und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz treffen sich zu Gespräch

Bei ihrem ersten gemeinsamen Arbeitsgespräch haben die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, heute in Bonn den eingeschlagenen Weg in der Ökumene bekräftigt. Die Ende Oktober neu gewählte EKD-Ratsvorsitzende hatte besonderen Wert darauf gelegt, ihren ersten offiziellen Antrittsbesuch der katholischen Deutschen Bischofskonferenz abzustatten. Während des Treffens ging es um aktuelle ökumenische Fragen. So erhoffen sich Bischöfin Käßmann und Erzbischof Zollitsch vom Zweiten Ökumenischen Kirchentag wichtige Impulse für das weitere Gespräch: „Von München aus muss eine Ermutigung ausgehen, die deutlich macht, wie weit wir bereits im Dialog gekommen sind. Wir wollen uns darum bemühen, nicht zu sehr das Trennende zu betonen, als vielmehr deutlich zu machen, was alles möglich ist.“ Dabei gehe es in den kommenden Jahren der Zusammenarbeit vor allem um die verlässliche Formulierung gemeinsamer Standpunkte in wichtigen ethischen und bioethischen Fragen. „Die Patientenverfügung ist ein gutes Beispiel, wie wir als Kirchen uns zusammen für den Schutz des Lebens bis zur letzten Phase einsetzen“, sagten Bischöfin Käßmann und Erzbischof Zollitsch. In der schwierigen Frage der Stammzellendebatte müsse es darum gehen, die ethischen Standpunkte in weiteren Gesprächen zu erörtern.

Bei ihrem Vier-Augen-Treffen erörterten Bischöfin Käßmann und Erzbischof Zollitsch auch aktuelle politische Fragen. Dabei ging es um eine Bewertung des Koalitionsvertrags der Regierung in Berlin, die Debatte um Minarette und das jüngste Kruzifixurteil des Straßburger Gerichtshofes für Menschenrechte. „Wir haben ökumenisch gezeigt, wie wichtig uns der Sonntagsschutz ist. An solchen Initiativen wollen wir auch weiterhin künftig zusammen arbeiten“, so die beiden Kirchenspitzen.

Bonn, 18. Dezember 2009

Pressestelle der EKD
Silke Römhild