„Kraft von oben“ gibt Trost und Hoffnung

Himmelfahrtsbotschaft der Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer

An die tröstende „Kraft von oben“, die auch dort Hoffnung gibt, wo Gott zunächst fern scheint, hat die Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer zum Himmelfahrtstag erinnert. „Wir blicken zurzeit auf viele Orte, an denen Gott fern scheint. Die Folgen von Terror, Flucht und Vertreibung sind für uns in den zurückliegenden Wochen viel greifbarer als zuvor. Wir können Jesus zwar nicht sehen. Trotzdem vertrauen wir darauf, dass er den Tod überwunden hat“, so die Himmelfahrtsbotschaft der Synodenpräses. „Auch wenn alles Göttliche aus unserer Wirklichkeit weggenommen scheint, kriegen wir Kraft von oben. Kraft, Trost und Hoffnung.“ Christinnen und Christen rief sie auf, „gegen jeden anderen Augenschein“ davon zu erzählen. „Wir starren nicht ängstlich auf das Dunkle oder suchend in den Himmel, sondern feiern Christi Himmelfahrt. Denn wir werden seinen Geist empfangen. Dessen sind wir gewiss“, so Schwaetzer, die sich derzeit anlässlich einer internationalen interkonfessionellen Tagung in Rom aufhält.

Seit dem vierten Jahrhundert feiern Christen 40 Tage nach Ostern das Fest „Christi Himmelfahrt". Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein“, sagt Jesus zu denen, die sich zu ihm gehalten haben. Dann – so überliefert es der Evangelist Lukas – wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn weg in den Himmel. (Apostelgeschichte, Kapitel 1, Vers 8 und 9). Er kehrt zurück zu Gott. Seit dieser Zeit ist für Christinnen der Himmel dort, wo Jesus Christus ist.

Zahlreiche Kirchengemeinden verbinden mit Christi Himmelfahrt einen Gottesdienst im Freien. Christi Himmelfahrt betont die Anwesenheit und Macht Jesu Christi an allen Orten und zu jeder Zeit. Deshalb wird an Christi Himmelfahrt der Kirchenraum vielerorts verlassen.

Hannover, 4. Mai 2016

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt