Projektbüro Reformprozess vollständig

Landeskirchen unterstützen den Reformprozess der evangelischen Kirche durch die Entsendung von Mitarbeitern in das Kirchenamt der EKD

Vier Köpfe, viel Herz und Verstand, viel Arbeit und großes Engagement – das ist die Kurzbeschreibung des Projektbüros Reformprozess. Seit Anfang März ist das Projektbüro im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vollständig besetzt. In Form von „personellen Leihgaben“ unterstützen die Landeskirchen großzügig den gemeinsam verabredeten Reformprozess.

Im Projektbüro Reformprozess arbeiten Jan von Campenhausen (ab 1. März 2008), Elisabeth Gebhardt (ab 1. Oktober 2007), Jürgen-Peter Lesch (ab 15. Oktober 2007) und Jonas Schiller (ab 1. Februar 2008), so dass das Kirchenamt der EKD eine gute Möglichkeit erhält, den angestoßenen Reformprozess voranzubringen.

Vier Landeskirchen unterstützen die Arbeit des Reformbüros, indem sie jeweils eine Theologin bzw. einen Theologen ins Kirchenamt entsandt haben. Bei einem Blick auf den Lebenslauf der Mitarbeitenden fällt auf, dass alle Erfahrungen jenseits ihrer heimatlichen Landeskirchengrenzen gesammelt haben. So war der Westfale Jan von Campenhausen zuletzt Superintendent im Kirchenkreis Görlitz. Elisabeth Gebhardt, finanziert von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, studierte unter anderem in Wien und arbeitete in England an einem College für mehrfach behinderte Schülerinnen und Schüler. Jürgen-Peter Lesch, Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland, verbindet die Erfahrungen eines niedersächsischen Landpastors und eines rheinischen Landesschüler/innenpfarrers mit der mehrjährigen Tätigkeit als Geschäftsführer im Projekt Septuaginta Deutsch, der Übersetzung des griechischen Alten Testaments ins Deutsche. Und Jonas Schiller, Pfarrer in der bayerischen Landeskirche, verbrachte einen Teil seines Theologiestudiums in New York und einige Zeit als Mitarbeiter eines Entwicklungshilfeprojekts in Südafrika.

Alle vier arbeiten an zentralen Themen und Projekten des Reformprozesses, wie sie im Laufe des letzten Jahres verabredet worden sind. Neben der Entwicklung einer best-practice-Internetplattform und der Vorbereitung des Zukunftskongresses vom 24. – 26. September 2009 in Kassel stehen Aufgaben wie die Stärkung von Kompetenzzentren, die Entwicklung von Anregungen zur Reformationstagsfeier 2008 als Angebot für alle Interessierten, die Förderung der Qualitätsentwicklung von Gottesdiensten und die Entwicklung von Gesichtpunkten einer evangelischen Leitungskultur zur Bearbeitung an.

Mit einem Impulspapier hat der Rat der EKD im Sommer 2006 in der evangelischen Kirche einen Prozess angestoßen. Dieser Impuls wurde auf dem Zukunftskongress im Januar 2007 in Wittenberg aufgenommen und in vielen kirchlichen Leitungsgremien diskutiert, konkretisiert und weiterentwickelt. Die EKD-Synode von Dresden im November 2007 hat mit ihrem Leitthema "Evangelisch Kirche sein" vielfältige Anregungen aus dem Diskussionsgang aufgenommen und gebündelt. Die leitenden Gremien der EKD haben beschlossen, sich besonders den drei Themenbereichen "Qualitätsentwicklung (besonders in Gottesdienst und Kasualien), missionarische Herausforderung sowie Leitungs- und Führungsverantwortung" zu widmen. Zur Förderung und Koordination des weiteren Reformprozesses haben Rat, Kirchenkonferenz und Synode eine Steuerungsgruppe eingesetzt, die sich im Februar 2008 konstituiert hat. Sie gibt Anregungen, die Planung des Reformprozesses in den Jahren 2008 bis 2009 voranzutreiben, bereitet Beschlüsse von Rat, Kirchenkonferenz und Synode mit vor und begleitet die Arbeit des Projektbüros Reformprozess.

Hannover, 06. März 2008

Pressestelle der EKD
Silke Römhild