Präsidiums-Bericht EKD-Synode: „Gott bezeugen in der Welt, in der wir leben“

Im Bericht des Präsidiums zieht Präses Schwaetzer Bilanz über die 12. Synode der EKD

Bei der letzten Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat die Präses der Synode, Irmgard Schwaetzer, im schriftlichen Bericht des Präsidiums auf die vergangenen sechs Jahre zurückgeblickt. Hierbei stellte sie drei Schwerpunkte in den Mittelpunkt.

 

Zunächst hob sie das Engagement der Synode im christlich-jüdischen Dialog hervor. „Wie wichtig es ist, dass wir unserer besonderen Verantwortung gegenüber den Juden gerecht werden, die aus dem Bewusstsein unserer historischen Verstrickung erwächst, zeigt die erschreckende Zunahme des Antisemitismus in Deutschland wie in Europa, von alltäglichen Schmähungen bis hin zum Anschlag im Oktober vergangenen Jahres in Halle“, mahnte Schwaetzer.

 

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in der Synodalperiode war die Feier des Reformationsjubiläum 2017. „In der Synode haben wir im November nach dem Reformationssommer eine erste Bilanz gezogen. Voraussetzung dafür waren die ‚Scouts‘ aus ganz verschiedenen Bereichen unserer Kirche, die an Veranstaltungen im ganzen Land teilgenommen und uns ihre Eindrücke und Überlegungen dazu zur Verfügung gestellt haben. Kurz zusammengefasst, haben wir 2017 schon sehen können, was uns auch in diesem Jahr unter dem Einfluss der Corona-Krise noch einmal deutlich geworden ist: Wo wir die gewohnten Wege verlassen und Neues ausprobieren, treffen wir auf offene Ohren und großes Interesse“, fasste Schwaetzer zusammen.

 

Bereits seit Abschluss des Reformationsjubiläums waren auch die Zukunftsprozesse, die in diesem Jahr das Schwerpunktthema der Tagung bilden, ein wichtiger Bestandteil der Beratungen und Überlegungen der 12. Synode der EKD. In den Leitsätzen habe das Z-Team die theologischen Fragestellungen und die Kirchenentwicklungsthemen gebündelt und zugespitzt, die sich aus der Beschäftigung mit den ersten Beobachtungen des Reformationsjubiläums, aus der Auseinandersetzung mit den landeskirchlichen Reformprozessen, aber auch aus den allgemeinen gesellschaftlichen Trends ergeben, sagte Schwaetzer und fügte hinzu: „Dabei gehen sie letztlich der Frage nach, wie uns in unserer Zeit gelingen kann, was unser Auftrag als Kirche ist: Gott zu bezeugen in der Welt, in der wir leben.“

 

Außerdem hob sie die schon jetzt absehbare deutliche Verjüngung der kommenden 13. Synode der EKD hervor, die durch die deutlichere Präsenz junger Menschen in der Synode gefördert wird: „Denn nach unserem Beschluss vom letzten Jahr werden in der nächsten Synode 20 junge Menschen unter 27 Jahren sitzen. Das wird einen Unterschied machen, davon bin ich überzeugt.“

 

Zuvor hatte der Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, in seinem mündlichen Ratsbericht seinen ausdrücklichen Dank an Präses Schwaetzer für ihren herausragenden Einsatz sowie ihre souveräne und professionelle Leitung der Synode in den vergangenen sechs Jahren ausgedrückt.

 

Der vollständige Wortlaut des Berichts der Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, steht unter www.ekd.de/praesidiumsbericht-2020  zum Download zur Verfügung.

 

Hannover, 9. November 2020

 

Pressestelle der EKD

Annika Lukas

 

 

Über die Synode der EKD: Die Synode der EKD ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Sie tagt vom 8. bis 9. November digital. Nach der Grundordnung der EKD besteht die 12. Synode aus 120 Mitgliedern. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Die Synode berät und beschließt aber auch den Haushalt und die Kirchengesetze. Geleitet wird die Synode vom Präsidium unter dem Vorsitz von Präses Irmgard Schwaetzer. Sie ist zugleich Mitglied des 15-köpfigen Rates der EKD. Vorsitzender des Rates der EKD ist Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Die EKD ist die Gemeinschaft von 20 lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen. 21,1 Millionen evangelische Christinnen und Christen in Deutschland gehören zu einer der rund 13.500 Kirchengemeinden.