Ein Gegenpol zum immer lauter werdenden Rechtspopulismus

Am 21. September beginnt die Interkulturelle Woche – Sie betont mit ihrem Motto „dafür!“ das Verbindende in der Vielfaltsgesellschaft

Mit tausenden Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet startet am 21. September die Interkulturelle Woche (IKW) in ein ganz besonderes Jahr. Denn 2025 feiert die Initiative ihr 50-jähriges Bestehen. 1975 wurde sie auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland ins Leben gerufen. Die Kirchen sind auch heute noch Träger der IKW, zusammen mit Kommunen, Landkreisen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Vereinen, Bildungsträger*innen, Migrant*innenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen.

Das Motto der IKW 2025 lautet „dafür!“. „Auf größer werdende Vorbehalte und Ängste, auf zunehmende Ausgrenzung, offenen Rassismus und die Zurückweisung von Menschen mit Migrationsgeschichte antwortet die Interkulturelle Woche mit einem klaren Statement: Wir sind DAFÜR – für jeden einzelnen Menschen!“, schreiben der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, und Metropolit Augoustinos von der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in ihrem Gemeinsamen Wort zur Interkulturellen Woche. Mit dem Motto „dafür!“ will der Ökumenische Vorbereitungsausschuss (ÖVA), der die IKW inhaltlich vorbereitet, bewusst ein positives Signal setzen – denn seit 50 Jahren setzt sich die IKW ein für Vielfalt und eine starke Demokratie, für eine offene Gesellschaft, für Menschenrechte, für Solidarität und Zusammenhalt.

Dr. Beate Sträter, ÖVA-Vorsitzende: „‘Dafür!‘ begreifen wir als lebendigen und starken Gegenpol zur immer lauter werdenden rechtspopulistischen Stimmung im Land. Ein Gegenpol zu denen, die ständig und immer öfter die Schuld bei anderen suchen und lauthals ‚Dagegen!‘ brüllen, statt sich für eine konstruktive demokratische Politik stark zu machen. Wir schaffen mit der IKW Räume für Dialog, Begegnung, den Abbau von Vorurteilen, für gegenseitiges Verständnis und den Spaß, den wir miteinander haben. Und natürlich, um die Probleme zu diskutieren, die in einer Vielfaltsgesellschaft auftreten – aber auf Augenhöhe und lösungsorientiert.“

Das Verbindende betonen auch die Kirchenvorsitzenden im Gemeinsamen Wort: „Wir dürfen nicht müde werden, für unsere Demokratie zu kämpfen und immer wieder Brücken zu bauen von Mensch zu Mensch.“ Sie fügen hinzu: „Die Aufnahme geflüchteter Menschen hat unsere Gesellschaft immer wieder auch herausgefordert. Solchen Herausforderungen gilt es politisch zu begegnen. Länder und Kommunen müssen durch entsprechende Regelungen und Ressourcen in die Lage versetzt werden, ihren Verpflichtungen bei der Aufnahme geflüchteter Menschen nachzukommen und dabei zugleich die Sicherheit und Ordnung im Land zu gewährleisten. Aber es kann niemals eine Option sein, Menschen in existenziellen Notlagen abzuweisen oder auch zu verhindern, dass Menschen mit ihren Familienangehörigen zusammenleben.“

Das 50-jährige Bestehen der IKW wurde bereits im Mai in Berlin gefeiert, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hielt die Festrede (Video). Nun starten – wie jedes Jahr im September und Oktober – die Veranstaltungen der Initiative. Deren Zahl ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, 2024 gab es rund 6000 Veranstaltungen in über 750 Städten und Gemeinden. Der vorgeschlagene Zeitraum für die IKW ist vom 21. bis 28. September, allerdings beginnen in manchen Orten die „Wochen“ früher oder enden später. Integraler Bestandteil der IKW ist außerdem der „Tag des Flüchtlings“, an dem die Themen Flucht, Asyl und Migration noch einmal besonders betont werden. Er ist in diesem Jahr am 26. September.

Weitere Informationen: www.interkulturellewoche.de. Das Gemeinsame Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche finden Sie HIER. Texte, Fotos und Videos zum Festakt zum 50-jährigen Bestehen der IKW sind auf dieser Seite zusammengestellt.

Rückfragen bitte an:
Steffen Blatt
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche
Telefon: 069 / 900 196-29
E-Mail: s.blatt@interkulturellewoche.de

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Hannover, 17. September 2025

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt