VELKD-Bischofskonferenz tagt in Straßburg

Themen: Leitung in der Kirche, Gespräche mit Europa-Abgeordneten

Die Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) trifft sich vom 15.-18. März 2019 zu einer Klausurtagung in Straßburg. Die Tagung, die gemeinsam mit dem Institut für Ökumenische Forschung Straßburg vorbereitet und durchgeführt wird, beschäftigt sich mit dem Thema „Bischöfliches Amt, lutherische Identität und Leitung in der Kirche“. Neben wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionen zum Tagungsthema treffen sich die Mitglieder der Bischofskonferenz und ihre Gäste am Sonntagabend mit zwei Mitgliedern des Europäischen Parlaments zur Diskussion über Perspektiven, Populismus, Visionen und Werte für Europa wenige Wochen vor der Wahl zum Europäischen Parlament.

„Leitung in der Kirche geschieht im vielfältigen Miteinander von Personen und Diensten. Wie in den Gliedkirchen der VELKD Leitungshandeln wahrgenommen und theologisch reflektiert wird und wie eine zukunftsfähige Kirche geleitet werden kann, ist für den Austausch innerhalb der evangelischen Kirche ebenso wichtig wie für den ökumenischen Dialog“, sagt der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Ralf Meister. Der Tagungsort Straßburg und das Gespräch mit den Parlamentsmitgliedern Arne Lietz und Rainer Wieland sei gerade angesichts der bevorstehenden Europawahl von besonderer Bedeutung: „In ökumenischer Verbundenheit stehen die Kirchen in Europa dafür ein, dass der Glaube an Gott nationale Grenzen überschreitet“. Die Kirchen seien herausgefordert, dafür einzutreten, dass die Menschen in Europa im Geist der Gerechtigkeit und Menschlichkeit verbunden blieben.

Die Vorträge während der Klausurtagung beschäftigen sich mit dem lutherischen Verständnis kirchlichen Leitungshandelns (Prof. Dr. Jennifer Wasmuth) und mit Kirchenleitung in lutherischen Kirchen aus ökumenischer Perspektive (Prof. Dr. Theodor Dieter). In seinem Beitrag „Kirche ohne Leitung“ nimmt PD Dr. Stefan Dienstbeck am Beispiel des Theologen Paul Tillich kritische Anfragen an die lutherische Kirche auf. PD Dr. Holger Böckel fragt danach, welche Erfordernisse kirchliches Leitungshandeln zukünftig prägen müsse.

Weitere Programmpunkte neben der thematischen Arbeit sind ein Empfang beim Präsidenten der Union Protestantischer Kirchen von Elsass und Lothringen, Christian Albecker, und eine Führung durch das Straßburger Münster. Im Gottesdienst am Sonntag, 17. März 2019 in der Kirche St. Thomas wird der Leitende Bischof der VELKD ein Grußwort sprechen.

Das Institut für Ökumenische Forschung Straßburg wurde 1965 im Auftrag des Lutherischen Weltbundes (LWB) gegründet. Es hat die Aufgabe, ökumenische Dialoge zu führen und theologische Forschung und Beratung zu betreiben. Die Leiterin des Instituts ist seit 2018 Prof. Dr. Jennifer Wasmuth. Die Tagung im Institut für Ökumenische Forschung drücke die große Bedeutung der Ökumene für die Arbeit der VELKD und die Verbundenheit mit dem Institut aus, das seit mehreren Jahrzehnten die ökumenischen Dialoge auf internationaler Ebene maßgeblich begleite, sagt Oberkirchenrat Johannes Dieckow vom Amtsbereich der VELKD.

Der Bischofskonferenz der VELKD gehören die Bischöfe und Bischöfinnen der sieben Gliedkirchen sowie sechs weitere ordinierte Inhaberinnen und Inhaber eines kirchenleitenden Amtes an. Neben den Mitgliedern der Bischofskonferenz nehmen an der Tagung in Straßburg auch zwei Vizepräsidenten des LWB, die Hamburger Pröpstin Astrid Kleist und Erzbischof Urmas Viilma von der Estnischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, als Gäste teil. Weitere ökumenische Gäste sind Bischöfe aus Island, Norwegen, der Schlesischen Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses und von der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland.

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Hannover, 11. März 2019

Henrike Müller
Pressestelle der VELKD