„Jesus Christus begegnet uns nicht nur im niedlichen Kind in der Krippe"

Nikolaus Schneider zum Weihnachtsfest

Weihnachtsbotschaft

„Entscheidend für unser Leben und Sterben, für unser Heil und unsere Seligkeit sind nicht unsere Erfolge, ist nicht unsere Gesundheit, Kaufkraft oder unsere Macht“, erinnert Präses Nikolaus Schneider zum Weihnachtsfest: „Entscheidend für unser Heil und unsere Seligkeit ist unsere innere Bindung an die Menschenliebe Gottes, ist die Ausrichtung unseres Lebens an Jesus Christus.“ Dies, so der oberste Repräsentant der zweitgrößten Landeskirche in Deutschland, sei die Botschaft der Geburt Jesu Christi im Stall von Bethlehem, die wir in diesen Tagen feiern.

Weil Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist, nehme Gott Anteil „an den guten und den bösen Tagen unseres Lebens“, so Schneider in Düsseldorf: „Und weil unser Leben dadurch geheilt ist, können wir uns mit offenen Augen und mit offenen Händen dem Unheil unserer Welt zuwenden. Jesus Christus, unser Heiland, will uns nicht nur einmal jährlich als niedliches Krippenkind begegnen. Jesus Christus will uns auch heute im Alltag unseres Lebens, im Alltag unserer Welt begegnen: Jesus Christus – das verwahrloste Kind im Nachbarhaus! Jesus Christus – der von Arbeitslosigkeit bedrohte Mitarbeiter von BenQ! Jesus Christus – der Jugendliche in der Jugendstrafanstalt! Jesus Christus in dem Menschen zu erkennen, der unsere Hilfe braucht, uns vom Geist Gottes bewegen und befähigen zu lassen, mitzufühlen, mitzuleiden und zu heilen, das macht uns selber heil.“


Weihnachtspredigt  am 1. Feiertag in der Düsseldorfer Johanneskirche

„Weihnachten verheißt: Es muss nicht alles so bleiben wie es ist“

In seiner Predigt zum Weihnachtsfest hat Präses Nikolaus Schneider die verändernde Kraft durch die Geburt Jesu Christi bekräftigt: „Weihnachten ist ein Zeitenwechsel. Weihnachten trägt die Verheißung in sich: es muss nicht alles so bleiben wie es ist“, sagte der oberste Repräsentant der Evangelischen Kirche im Rheinland im Weihnachtsgottesdienst heute vormittag (25. Dezember 2006) in der Johanneskirche in Düsseldorf: „Am Heiligen Abend ist zwar das Reich Gottes nicht vollständig Realität geworden, doch der Bann der Dunkelheit ist gebrochen, auch wenn Unrecht, Krieg und Gewalt uns so oft noch übermächtig scheinen. Der Bann von Verzweiflung und Resignation ist gebrochen, auch wenn noch so oft Scheitern, Leiden und Sterben unser Leben bestimmen.“

Weihnachten sei das Weihnachten Gottes, unterstrich Nikolaus Schneider im Gottesdienst, der auf WDR 5 im Hörfunk übertragen wurde: „Nicht wir haben Gott herbeigerufen, herbei gebetet. Oder gar durch unsere guten Werke herbei gezwungen. Gott selbst hat sich aus freien Stücken uns zugewandt. Gottes Freundlichkeit und Menschenliebe sind uns, sind unserer Erde erschienen! Ein Kind der Liebe wurde in Bethlehem geboren, ein Kind der Liebe Gottes zu seiner Schöpfung, zu seinen Menschen. Gott selbst will unter uns sein.“
Diese Hinwendung Gottes lehre uns Menschen neue Lieder zu singen. Präses Schneider wörtlich: „,Christ, der Retter ist da!‘ das gilt von nun an, auch wenn die alten Lieder in unserer Welt sich immer wieder in den Vordergrund drängen, wenn sie ihre immer noch mächtigen Stimmen erheben, immer noch Geltung und Aufmerksamkeit beanspruchen. Alte Lieder wie: ,Sterben müssen wir alle, darum genieß das Leben und kümmere dich um nichts weiter!‘;  ,Macht ist stärker als Recht, darum nimm, was du kriegen kannst!‘; ,Gewalt und Kriege wird es immer geben, darum ist alle Friedensarbeit der Gutmenschen vergebliche Liebesmühe!‘; ,Alles ist käuflich, darum kaufe rund um die Uhr, kaufe auch an Sonn- und Feiertagen, warum nicht auch am Heiligen Abend? – ja kauf dich sogar frei von Schuld und Verantwortung!‘ Diese alten Lieder singen wir nicht mehr mit!“