Stecknadel sind mit rotem Garn zu einer Weltkarte verbunden.

Partnerkirchen

Vereinbarungen verbinden die Evangelische Kirche in Deutschland mit Kirchen auf der ganzen Welt

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist ein ökumenisches Projekt: ein Zusammenschluss lutherischer, unierter und reformierter Kirchen. Schon bei ihrer Gründung 1948 war sie als „Bund eigenständiger und konfessionsverschiedener Kirchen“ gedacht. Mit ihren heute 20 Mitgliedskirchen führt sie vor Augen, wie Ökumene trotz bleibender Unterschiede gelingen kann.

Die ökumenische Bewegung Deutschlands ist weltweit vernetzt. Kirchenvertreter*innen verschiedener Länder stehen ebenso miteinander im Austausch wie einzelne Gemeinden oder Christ*innen, die gemeinsam an Projekten arbeiten. Die EKD pflegt besondere Beziehungen zu Kirchen in Europa und in vielen Ländern weltweit. In Europa etwa mit der Kirche von England und vielen anderen nationalen evangelischen Kirchen. Gleiches gilt für die Kirchen in den USA und Kanada, in Jordanien und Israel, in Thailand sowie in Lateinamerika und dem südlichen Afrika. Fast 120 Pfarrer*innen arbeiten im Auftrag der EKD derzeit in deutschsprachigen Auslandsgemeinden  hauptsächlich in Europa aber auch in anderen Teilen der Welt.

Die EKD zählt zu den aktuell 352 Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), dem weltweit größten Organ der ökumenischen Bewegung. Auf europäischer Ebene ist die EKD Mitglied in der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Die KEK ist eine Gemeinschaft von gut 120 orthodoxen, protestantischen und alt-katholischen Kirchen sowie weiteren Organisationen in allen Ländern Europas. In der GEKE sind fast alle evangelischen Kirchen in Europa organisiert. Grundlage dieser Gemeinschaft ist die „Leuenberger Konkordie“  von 1973, in der unter anderem die gegenseitige Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft vereinbart wurde – ein wichtiger Beitrag zur inzwischen ganz selbstverständlich engen Gemeinschaft der lutherischen, reformierten und unierten Kirchen. 1997 traten auch die methodistischen Kirchen Europas der GEKE bei. Diese gelungene innerevangelische Ökumene ist für viele ein Hoffnungszechen dafür, dass sich auch die evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen weiter annähern können.

Auch in Deutschland ist Ökumene größer und vielfältiger als das Zusammenwirken von Katholik*innen und Protestant*innen. Gute Beziehungen unterhält die EKD vielerorts zu freikirchlichen Gemeinden und anderen Kirchen, die zur Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) gehören. 

Kurz vor der Gründung des Ökumenischen Rates der Kirche (ÖRK) schlossen sich die dort vertretenen deutschen Kirchen in der ACK zusammen. Auch sie bemüht sich um die Einheit der Kirchen. Sie setzt auf enge Zusammenarbeit und theologischen Austausch der Mitgliedskirchen und vertritt diese nach außen. 

Anders als im ÖRK ist in der ACK auch die römisch-katholische Kirche vertreten. Die Beziehungen zwischen der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz haben sich stets verfestigt (Gemeinsames Wort zur Rechtfertigung Augsburg 1999) und wurden 2017 im Rahmen des Reformationsjubiläums noch einmal gestärkt. Am 11. März 2017 veranstalteten beide Kirchen einen ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst in der Hildesheimer Michaeliskirche. Dort sprachen sie die einander zugefügten Wunden an und baten Gott um Vergebung für das Versagen beider Seiten. 

Außerdem veröffentlichten sie das Gemeinsame Wort „Erinnerung heilen – Jesus Christus bezeugen“. Darin wird ebenfalls auf das einander zugefügte Leid eingegangen, aber vor allem beleuchtet, was die beiden Kirchen Gutes und Gemeinsames aneinander haben. Außerdem wird der Hoffnung auf „Heilung der Erinnerungen“ und dem Wunsch nach Versöhnung Ausdruck verliehen. 

In der jährlich erscheinenden Publikation „Momente der Ökumene“ gibt die EKD Zeugnis von ihrem ökumenischen Engagement.