Grußwort der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland an die Synode der EKD 2022

Erzpriester Radu Constantin Miron

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- unredigierte Fassung -

Es gilt das gesprochene Wort

Liebe Frau Präses, hohe Synode,

Metropolit Augoustinos, der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz, schickt Ihnen folgendes Grußwort mit seinem Bedauern, nicht persönlich da sein zu können. Unter uns gesagt: Er ist 84; da darf man schon etwas kürzertreten. Ich zitiere:

„Genau einen Monat nach der 18. Begegnung von Theologen des Ökumenischen Patriarchats und der Evangelischen Kirche in Deutschland, die in Berlin stattfand und turnusgemäß von der EKD ausgerichtet wurde, darf ich wieder Gast Ihrer Kirche sein, um Ihnen heute die Grüße und Segenswünsche der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, OBKD, das heißt aller orthodoxen Bischöfe dieses Landes, unserer Priester und unserer Gläubigen zu über­bringen.

Unsere Dialogbegegnung in Berlin hatte das Thema „Unsere Beziehungen nach dem Großen und Heiligen Konzil von Kreta 2016“, befasste sich also mit einem Aufbruch in der orthodoxen Kirche, der Auswirkungen, wie ich meine, positive Auswirkungen, auch auf unsere ökumeni­schen Beziehungen gehabt hat und hat. Das ist sicherlich ein hoffnungsvoller Moment in einer Zeit, in der alle unsere Kirchen mit vielfältigen Problemen konfrontiert sind. Damit meine ich jene Themen, die Ihre diesjährige Synode behandeln wird, insbesondere natürlich auch die Haltung unserer Glaubensbrüder an der Spitze der Russisch-Orthodoxen Kirche, die den Krieg nicht Krieg, die den Angriff nicht Angriff, die die Sünde nicht Sünde nennen wollen oder können.

Nein, es ist nicht die gesamte Russisch-Orthodoxe Kirche oder gar die gesamte Orthodoxe Kirche, die sich auf einem derartigen Irrweg befindet, wie es der Ökumenische Patriarch Bartholomäus genannt hat. Die Orthodoxe Kirche in Deutschland hat sich in dieser Angelegen­heit von Anfang an eindeutig positioniert, und wir sind dankbar, dass die übrigen Kirchen in Deutschland, also auch die EKD, dies zur Kenntnis genommen haben. Auch dies ist ein Beweis für die guten Beziehungen unserer Kirchen.

Dieser Herbst ist für unsere Kirchen ein ökumenischer Herbst, nicht im Sinne, dass uns ein ökumenischer Winter bevorsteht; das werden wir gemeinsam zu verhindern wissen. Ich meine vielmehr, dass wir in diesen Wochen viele ökumenische Begegnungen, Veranstaltungen hatten und haben, an erster Stelle natürlich die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Karlsruhe Anfang September.

Nun gilt es, die dort aufgezeigten Perspektiven umzusetzen und mit Leben zu erfüllen. Das wollen wir gemeinsam tun.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit hier in Magdeburg, gute Beratungen und natürlich eine glückliche Hand bei allen anstehenden Entscheidungen. – Vielen Dank.“

Soweit das Grußwort.

Wenn ich schon das Mikrofon habe, darf ich Ihnen natürlich auch die Grüße der HKK, der hierzulande kleinen Kirchen, die zum Beispiel in Magdeburg die gegenseitige Taufaner­kennung unterschrieben haben, und auch der anderen Kirchen der ACK überbringen.

Um den Gedanken meiner Vorrednerin aufzunehmen: Ich wünsche Ihnen für Ihre Beratungen, dass Sie nicht das Haar in der Suppe suchen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Salz finden. Aber achten Sie darauf: Versalzen Sie nicht die Suppe! – Danke.