Kassel ist Bühne für den Leidensweg Jesu
RTL bringt zu Ostern erneut das TV-Live-Event „Die Passion - Die größte Geschichte aller Zeiten“ in die Wohnzimmer
Der Privatsender RTL bringt zu Ostern erneut die wichtigste Geschichte der Christenheit als modernes Musikevent auf die Bildschirme. Diesmal wird „Die Passion“ mit bekannten Pop- und Showstars in Kassel realisiert.
Kassel (epd). Alles dreht sich um die letzten Tage im Leben von Jesus Christus - diesmal in Kassel. Nach zwei Jahren bringt der Fernsehsender RTL zu Ostern erneut das TV-Live-Event „Die Passion - Die größte Geschichte aller Zeiten“ in die Wohnzimmer. Mit viel Aufwand und Prominenz präsentiert der Sender am 27. März die Geschichte um Leiden, Tod und Auferstehung von Jesus. Auf großer Bühne sendet RTL live zu bekannter Popmusik ab 20.15 Uhr aus der documenta-Stadt.
Vor Ort führt Schauspieler, Autor und Umweltaktivist Hannes Jaenicke als Erzähler durch die Ostergeschichte. Der 63-Jährige findet es wichtig, „an die Fundamente unserer christlich-jüdischen Geschichte zu erinnern“. Die Rolle bedeute für ihn, „eine Geschichte erzählen zu können, die wie kaum eine andere Europa und seine Geschichte geprägt hat“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Jaenicke kennt Kassel bereits von anderen Dreharbeiten: „Ich habe dort Ende der 90er Jahre einen Kinofilm mit Katja Riemann und Heinz Hoenig gedreht, er hieß 'Nur aus Liebe'.“
Der Leidensweg Jesu wird nach RTL-Angaben an mehreren Schauplätzen in Kassel live inszeniert und mit aktuellen Songs in die heutige Zeit transportiert. Zentraler Spielort ist die Bühne auf dem Friedrichsplatz. Eine Prozession von Teilnehmenden wird ein großes, leuchtendes Kreuz vom Kongress Palais zum Finale dorthin tragen. Rund 800 Menschen sollen laut Produzent Matthias Alberti daran beteiligt sein, an die hundert fungieren als Kreuzträger.
Alberti freut sich auf Kassel: „Die DNA der Passion beinhaltet jedes Jahr aufs Neue: neuer Cast, neue Songs und eine neue Stadt, die in allen Belangen als optischer Hintergrund dient. In der austragenden Stadt müssen sich ausreichend ikonische Plätze für den Gang Jesu mit den Jüngern befinden, zusätzlich die Möglichkeit für die Prozession mit dem Leuchtkreuz und sehr wichtig: ein Platz in der Innenstadt für die Hauptbühne.“ Der Kasseler Friedrichsplatz sei hierfür ideal.
An der Aufführung des modernen Passionsspiels, das von Enttäuschung und Verrat, Hoffnung und Zuversicht, Vergebung und Glauben erzählt, sind viele Pop- und Showstars beteiligt. Sänger, Schauspieler und Moderator Ben Blümel übernimmt die Hauptrolle des Jesus. Dabei sind auch Jimi Blue Ochsenknecht als Judas, Francis Fulton-Smith als Pontius Pilatus, Timur Ülker als Petrus und Nadja Benaissa als Maria.
Das erzählerische Konzept übernahm RTL vom niederländischen Fernsehen, wo das Event seit 13 Jahren zu Ostern fest im Programm ist und nach Angaben von Produzent Jacco Doornbos jährlich bis zu 3,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer erreicht. Die deutsche Premiere vor zwei Jahren in Essen, damals war Thomas Gottschalk der Erzähler, lockte nach RTL-Angaben rund 3,14 Millionen Menschen vor die Fernseher. Auch diesmal soll das Live-Event ein Millionenpublikum erreichen.
Kassel erwartet für den Abend 8.000 Gäste, mehr als 6.000 kostenlose Tickets sind bereits gebucht. Andreas Bilo von Kassel-Marketing als lokaler Partner freut sich, dass „Die Passion“ in seine Stadt kommt, „zur besten Sendezeit und live von einem der größten innerstädtischen Plätze Deutschlands.“ Als zweifache Welterbe-Stadt mit bedeutenden kulturhistorischen Stätten biete Kassel die ideale Kulisse für das spektakuläre TV-Event, „das auf diese Weise auch zu einem Botschafter für unsere vielfältige Stadt im Herzen von Deutschland wird“.
Am Aufführungsort begleiten die evangelische und die katholische Kirche das Event mit eigenen Aktionen. So wird die Karlskirche geöffnet sein für Begegnung, Gespräche, Gebete und Segnungen. Auf dem Friedrichsplatz werden 5.000 kleine Kreuze verteilt, die an das große Kreuz der Prozession erinnern sollen. Dekanin Barbara Heinrich sieht „Die Passion“ als Chance, dass Menschen von der christlichen Botschaft berührt werden und mit den Kirchen in Kontakt kommen: „Und nachdem RTL die Stadt verlassen hat, sind wir ja noch da.“
Von Helga Kristina Kothe (epd)