Kirchen werben mit Gottesdiensten für ihre Fastenaktionen

Die evangelische Kampagne „7 Wochen Ohne“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Mal ehrlich! Sieben Wochen ohne Lügen“

Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler

Die Predigt im Eröffnungsgottesdienst zur Eröffnung der Aktion „7 Wochen Ohne“ hält die Kuratoriumsvorsitzende der Fastenaktion, die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. (Archivbild)

Frankfurt a.M. (epd). Mit zentralen TV-Gottesdiensten im Kölner Dom und im hessischen Oestrich-Winkel eröffnen beide großen Kirchen am 10. März offiziell ihre diesjährigen Fastenaktionen. Die evangelische Kampagne „7 Wochen Ohne“ steht in diesem Jahr unter dem Motto „Mal ehrlich! Sieben Wochen ohne Lügen“. Die Zukunft junger Menschen in El Salvador steht im Mittelpunkt der Aktion des katholischen Hilfswerks Misereor.

Der „7 Wochen Ohne“-Auftakt ist am 10. März in der Kirchengemeinde Oestrich-Winkel und wird live im ZDF übertragen. Die katholische Misereor-Aktion unter dem Motto „Mach was draus: Sei Zukunft!“ wird am 10. März in Köln eröffnet und live von der ARD übertragen.

Zeit für Ruhe, Besinnung und Gebet

Die Kirchen rufen in ihren Fastenaktionen für die Zeit vor Ostern zum Umdenken auf. Protestanten und Katholiken sollen ihr Handeln im Alltag überdenken. Thema dabei ist auch der Umwelt- und Klimaschutz. Mit dem Aschermittwoch am 6. März hatte die rund 40-tägige Fasten- oder Passionszeit vor Ostern (21. April) begonnen. Der Verzicht auf Speisen und Getränke wie Fleisch und Wein oder auch auf den Fernsehkonsum gilt als Symbol der Buße und der spirituellen Erneuerung. In den sieben Wochen vor dem Osterfest nehmen sich viele Christen zudem mehr Zeit für Ruhe, Besinnung und Gebet, um sich selbst und Gott näherzukommen.

Die Kampagne „7 Wochen Ohne“ wurde vor mehr als 30 Jahren gegründet. Koordiniert wird die Aktion von einem Projektbüro im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main. Traditionell greifen viele Kirchengemeinden das aktuelle Thema auf und gründen Fastengruppen. Ein Kalender, ein Begleitbuch und Fastenmails bieten Anregungen für eine intensive Beschäftigung.

Die Aktion soll sich in diesem Jahr dem Umgang mit der Wahrheit widmen. „Wir wollen gemeinsam danach suchen, was die Wahrheit eigentlich ist und wie wir sie erkennen. Wir werden versuchen, uns selbst nicht zu belügen und mit anderen ehrlich zu sein. Wir sollten auch über Wahrhaftigkeit nachdenken. Und darüber, wann man für die Wahrheit streiten muss“, erklärte der Geschäftsführer von „7 Wochen Ohne“, Arnd Brummer.

Misereor-Fastenaktion 2019 unterstützt junge Menschen in El Salvador

Misereor ist das katholische Hilfswerk für Entwicklungszusammenarbeit. Die Misereor-Fastenaktion 2019 unterstützt junge Menschen in El Salvador. Bis Ostern sind den Angaben zufolge verschiedene Aktionen wie der Verkauf von Solibrot oder gemeinsame Fastenessen in den Gemeinden geplant, um Spenden für Misereor-Projekte zu sammeln. Höhepunkt ist der Misereor-Sonntag am 7. April, an dem bundesweit in allen katholischen Gottesdiensten um Spenden für das Hilfswerk gebeten wird.

Junge Menschen trügen dazu bei, dem Land wieder Hoffnung zu geben, hieß es. Dabei wolle Misereor sie unterstützen, etwa mit Kleinstkrediten für ein kleines Geschäft oder dem gemeinschaftlichen Bau von erdbebensicheren Häusern.


Der Gottesdienst „Mahr ehrlich! Fastenaktion 7 Wochen Ohne“ mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und Pfarrerin Juliane Schulz wird am 10. März ab 9:30 Uhr live im ZDF übertragen.