Kirchentag unter dem Leitwort „Was für ein Vertrauen“

Losung für Protestantentreffen 2019 in Dortmund wird vorgestellt

Annette Kurschus, Hans Leyendecker und Julia Helmke präsentieren das Kirchentagsmotto 2019
Präses Annette Kurschus, Kirchentagspräsident Hans Leyendecker und Generalsekretärin Julia Helmke (v.l.) präsentieren das Kirchentagsmotto.

Dortmund (epd). Der evangelische Kirchentag 2019 in Dortmund wird unter dem Leitwort „Was für ein Vertrauen“ stehen. Die Losung aus dem Alten Testament (2. Könige 18,19) wurde von Kirchentagspräsident Hans Leyendecker, Kirchentagsgeneralsekretärin Julia Helmke und der westfälischen Präses Annette Kurschus präsentiert. Der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag findet vom 19. bis 23. Juni 2019 statt. Das Protestantentreffen wird alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet.

Nicht nur seit einem US-Präsidenten Donald Trump gebe es das Gefühl einer großen Verunsicherung, sagte der Journalist Leyendecker mit Blick auf die Losung. Europaverächter und Feinde von Menschenrechten verriegelten die Grenzen. Auf Schwache und Arme werde oft keine Rücksicht genommen. „Gemeinsam müssen wir die Vertrauenskrise überwinden“, unterstrich Leyendecker. Nur wer anderen vertraue, könne selbst Vertrauen gewinnen.

Umbrüche und Spannungen

Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, sagte, die westfälische Kirche freue sich darauf, Gastgeberin des Kirchentages in Dortmund zu sein. Zum Wesen der westfälischen Kirche mit ihrer Vielfalt an Traditionen und Mentalitäten gehörten Kontraste und Unterschiede. Wie in der Stadt Dortmund gebe es in der viertgrößten Landeskirche Umbrüche, Abbrüche und Spannungen. Deshalb passe die Losung auch gut zur gastgebenden Landeskirche, sagte Kurschus. 

Kirchentagsgeneralsekretärin Julia Helmke erklärte, die Losung gebe Zuversicht und Ermutigung, ohne Fragen und Zweifel auszusparen. „Als Kirchentag ist es uns wichtig zu zeigen, wie Vertrauen hilft zu leben“, sagte sie. Von dem Kirchentag in der Ruhrmetropole erhoffe sie sich, dass er sowohl in die Stadt Dortmund als auch in die Region ausstrahle.

100.000 Dauerteilnehmer erwartet

Das Leitwort stamme aus einer Kriegsgeschichte aus dem achten Jahrhundert vor Christus, erläuterte Helmke. Der assyrische Feldherr, der die Landstädte Judas eingenommen hat, richte dem unterlegenen judäischen König Hiskia den Spott des Großkönigs Sanherib aus: „Was ist das für ein Vertrauen, das du da hast?“ Der judäische König Hiskia vertraue jedoch trotz übermächtiger Feinde auf Gott. Der Prophet Jesaja überbringe dann die Botschaft, dass sich Gott nicht verspotten lasse und Jerusalem retten werde.

Zum 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag erwarten die Veranstalter rund 100.000 Dauerteilnehmer. Nach 1963 und 1991 wird zum dritten Mal nach Dortmund eingeladen. Im Jahr 1991 wurde der Kirchentag im Ruhrgebiet veranstaltet, dazu gehörten die Orte Dortmund, Bochum und Essen. Der evangelische Kirchentag findet alle zwei Jahre statt. Zuletzt war das Protestantentreffen in diesem Jahr zum 500. Reformationsjubiläum in Berlin und Wittenberg