Migrationspakt muss Menschen vor Ausbeutung schützen

„Brot für die Welt“-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel mahnt die konkrete Umsetzung des UN-Migrationspaktes an

Flüchtlinge auf dem Mittelmeer von einem Rettungsschiff gerettet

Frankfurt a.M. (epd). Vertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland haben die Verabschiedung des UN-Migrationspakts beim UN-Gipfel in Marrakesch begrüßt. Die Präsidentin von „Brot für die Welt“, Cornelia Füllkrug-Weitzel, hob die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit in der Migrationspolitik hervor. „Die Verabschiedung des Migrationspakts ist ein wichtiges Signal“, sagte sie, fügte aber hinzu: „Wichtiger jedoch ist nun die konkrete Umsetzung.“

So müssten Migranten und Migrantinnen besser vor Ausbeutung bei der Arbeit, vor Diskriminierung und vor organisiertem Verbrechen geschützt werden. „Hier hat auch Deutschland noch Hausaufgaben zu machen“, betonte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks.

Globale Standards werden gesetzt

Der Hamburger katholische Erzbischof Stephan Heße sprach von einem Meilenstein. „Der Pakt orientiert sich unmissverständlich an den Menschenrechten und weiß sich zugleich pragmatischen Lösungsstrategien verpflichtet“, erklärte der Migrationsbeauftragte der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. „An den Standards, die er festschreibt, müssen sich die Staaten künftig messen lassen.“

Nach den Worten des Präsidenten der Caritas, Peter Neher, kann der Migrationspakt globale Standards im Umgang mit Migration schaffen und Signalwirkung für die Wahrung der Menschenrechte während der Wanderungsbewegung entfalten. Es müsse eine Selbstverständlichkeit bleiben, dass Migranten Anspruch auf die allgemeinen Menschenrechte und Grundfreiheiten haben, wie es der Pakt formuliere. Rechtsstaatlichkeit und ordnungsgemäße Verfahren seien unbestreitbar zu gewährleisten, unterstrich Neher.