Berliner Bahnhofsmission: Zahl der Hilfsbedürftigen wächst

Berlin (epd). Eine der größten Bahnhofsmissionen in Deutschland, die Einrichtung am Berliner Bahnhof Zoo, wird zunehmend von Hilfsbedürftigen aufgesucht. Insbesondere verarmte alte Menschen, aber auch Kinder, Studenten und junge Erwachsene suchten die Bahnhofsmission verstärkt für eine warme Mahlzeit oder ein Frühstück auf, sagte der Leiter der Einrichtung, Dieter Puhl, am Montag dem epd in Berlin. Hinzu komme die "explodierende" Zahl von hilfsbedürftigen Osteuropäern und illegal in Berlin lebenden Ausländern.

"Egal, wie gut wir sind, die Schlange wird immer länger", sagte Puhl. In den vergangenen zwölf Monaten verteilten acht Hauptamtliche und zahlreiche ehrenamtliche Helfer in einem 24-stündigen Schicht-Betrieb rund 670.000 Getränke oder Mahlzeiten und vermittelten 3.000 Übernachtungen, heißt es in der Jahresbilanz.

Insgesamt kam es zu 135.000 "Kontakten" mit hilfesuchenden Menschen. Im zu Ende gehenden Jahr übernachteten rund 1.000 in Not geratene Fahrgäste in den Räumen der Bahnhofsmission, 8.000 seelsorgerliche Gespräche wurden geführt.

Neben der Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo in Trägerschaft der evangelischen Stadtmission gibt es in der Bundeshauptstadt am Hauptbahnhof eine Einrichtung in ökumenischer Trägerschaft. Der Verein "In Via Katholische Mädchensozialarbeit für das Erzbistum Berlin" betreibt zudem eine Anlaufstelle am Ostbahnhof.

www.bahnhofsmission.de

28. Dezember 2009