Fehrs: Jüdisches Neujahrsfest fällt in unruhige und traurige Zeiten

Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat zum jüdischen Neujahrsfest an die Opfer des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 erinnert. Bald zwei Jahre nach dem schlimmsten Massaker beispielloser Gewalt an Juden seit der Schoah seien immer noch - lebende wie tote, darunter auch deutsche - Geiseln in den Händen der Hamas, schrieb sie in ihrer Neujahrsbotschaft an den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. „Ich bin mit meinen Gedanken bei ihnen und bete für sie.“

Erneut falle das Neujahrsfest in unruhige und von Gewalt und Trauer gezeichnete Zeiten, schrieb die Hamburger Bischöfin. „Der Klang des Schofars zum Höhepunkt des Festes ist durchdringend, tönt trotzig und ruft zum friedlichen Miteinander auf. Sein Ton soll Entsetzen und Wut über die nicht enden wollenden Angriffe auf jüdische Menschen auch in Deutschland nicht übertönen.“

Vielmehr mahne der Klang des Schofars auch die evangelische Kirche zu ihrer Verantwortung, mutig aufzustehen und die Stimme gegen Hass, Terror und Gewalt zu erheben. „Sie können die Evangelische Kirche in Deutschland und mich persönlich an Ihrer Seite in der entschiedenen Zurückweisung aller Formen des Antisemitismus wissen“, schrieb Fehrs.

In diesem Jahr beginnt das jüdische Neujahrsfest (Rosch Haschana) am Montagabend und endet mit Einbruch der Dunkelheit am Mittwoch. „Rosch Haschana“ ist Hebräisch und bedeutet „Haupt des Jahres“. Typisch für das Fest ist das Blasen des Widderhorns, des Schofars, mit dem zu Gebet und Buße aufgerufen wird.