Bischof Huber: Ostern ist Fest des Lebens - EKD-Ratsvorsitzender beklagt Lage in Irak und Tibet

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hat in seiner Osterbotschaft trotz weltweiter Konflikte wie im Irak oder Tibet zu Zuversicht aufgerufen. "Ostern ist das Fest des Lebens. Denn an Ostern feiern wir die Überwindung des Todes", erklärte der Berliner Bischof am Samstag in Berlin: "Widerstand statt Ergebung – das ist der Geist von Ostern."

"Ich denke an die Christen im Irak, denen es – Gott sei’s geklagt – heute weit schlechter geht als selbst zu Zeiten des Diktators Saddam Hussein", fügte Huber hinzu. "Ich denke an die Tibeter, die aufbegehren, weil sie um ihre kulturelle Identität fürchten; mit brutaler Gewalt werden sie zurückgeschlagen", so der Repräsentant von rund 25 Millionen Protestanten in Deutschland.

Er denke auch an Menschen in Deutschland, die mit Minilöhnen weder sich selbst noch ihre Familie ernähren könnten, oder als Hartz IV-Empfänger "das Gefühl haben, ihr Leben sei nichts mehr wert", so Huber weiter. Trauernde erlebten am Ostermorgen: "Was uns niederdrückt, hat nicht das letzte Wort."

Der gekreuzigte Jesus bleibe nicht im Tod. Huber: "Gott nimmt ihn zu sich auf." Der Tod behalte nicht das letzte Wort. Mit der Auferstehung Jesu sei die Macht des Todes durchbrochen. Deshalb feierten Christen in aller Welt das Osterfest als Freudenfest. Das Licht der Sonne am frühen Ostermorgen werde zum Symbol für die Auferstehung von den Toten. "Keiner braucht dem Tod eine letzte Macht einzuräumen. Denn der Tod ist nicht die bestimmende Autorität. Sie liegt bei Gott, der den Tod überwindet", bekräftigte der Theologe.

22. März 2008

Die Osterbotschaft des Ratsvorsitzenden im Wortlaut