Schweizer Kirchenbund warnt vor Unterdrückung von Christen

Bern/Frankfurt a.M. (epd). Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund hat auf die Diskriminierung und Unterdrückung von Christen in weiten Teilen der Welt hingewiesen. In einem am Mittwoch in Bern veröffentlichten Impulspapier beklagt der Kirchenbund massive Verstöße gegen völkerrechtliche Vereinbarungen besonders in Ländern mit islamischer Rechtsgrundlage.

"Religionsfreiheit ist Menschenrecht", heißt es in dem Papier mit dem Titel "Solidarisieren und Handeln". Als Beispiel für Länder, in denen Christen sowie Angehörige anderer Religionen benachteiligt oder verfolgt werden, nennt der Kirchenbund Nordkorea, Iran, Saudi-Arabien, Afghanistan und den Sudan. Konvertiten befänden sich in vielen dieser Länder in einem "Zustand der geduldeten oder offenen gesetzlichen Rechtlosigkeit bis hin zur sozialen Ächtung".

Aktuell sei besonders im Iran eine Verschärfung des sogenannten Apostasie-Gesetzes im Gang. Neben dem Sudan und Malaysia wäre der Iran damit der dritte Staat, der die Abkehr vom Islam mit der Todesstrafe ahndet. Im Irak seien aufgrund des aktuellen Konflikts die christlichen Gemeinschaften massiv bedroht. In der indischen Provinz Orissa führten gesellschaftlich-kulturelle Spannungen zur Missachtung der Religionsfreiheit.

Der Zusammenschluss der reformierten Landeskirchen will sich bei den Schweizer Bundesbehörden und in der Öffentlichkeit für Verbesserungen der Situation bedrohter Christen einsetzen. Seine Mitgliedskirchen ruft er auf, Hilfswerke, Missionsorganisationen und Schwesterkirchen zu unterstützen. Gleichzeitig ermahnt er Christen, Gläubigen anderer Religionen mit Nächstenliebe und Respekt zu begegnen.

03. Juni 2009