Evangelische Kirche strebt einheitliche Kriterien für ethische Geldanlagen an

Hannover (epd). In der evangelischen Kirche rückt ein abgestimmtes Vorgehen bei ethischen Geldanlagen näher. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bestätigte Empfehlungen eines Arbeitskreises von kirchlichen Experten, die auf ein einheitliches Agieren als Finanzinvestoren abzielen, wie die EKD am Donnerstag in Hannover mitteilte. Danach sollen die EKD und die 22 Landeskirchen ihre Finanzanlagen nicht nur an wirtschaftlichen, sondern auch an ethischen, moralischen und nachhaltigen Kriterien ausrichten.

In dem "Arbeitskreis Kirchliche Investments" sind neben der EKD die Landeskirchen, die Diakonie, die kirchlichen Versorgungskassen und Banken vertreten. Für den Gesamtbereich der EKD soll dieses Gremium den Angaben zufolge einheitliche Kriterien für ein ethisches nachhaltiges Finanzmanagement erarbeiten.

Ein verantwortlicher Umgang mit dem "anvertrauten Geld" in der evangelischen Kirche müsse ökonomisch verantwortlich erfolgen und dürfe dem kirchlichen Auftrag nicht widersprechen, wird als Ausgangspunkt formuliert. Deshalb sei eine Auseinandersetzung mit den Wirkungen von Finanzanlagen auf "Umwelt, Mitwelt und Nachwelt" unverzichtbar. Unter Beachtung der christlichen Werte müssten kirchliche Gelder sozialverträglich, ökologisch und generationengerecht angelegt werden, wird empfohlen.

In einem zweiten Schritt würden nun einheitliche Ausschlusskriterien dafür erstellt, in welchen Bereichen keine Geldanlagen erfolgen sollten, heißt es weiter. In den Finanzmärkten sollten die kirchlichen Anlagen entsprechend ethischer Kriterien so angelegt werden, dass sie auch eine entsprechend starke Stellung ausüben könnten, sagte der Leiter der EKD-Finanzabteilung, Thomas Begrich. Dazu zählten etwa Absprachen zwischen kirchlichen Investoren zum gemeinsamen Engagement und das Bemühen um eine einheitliche und zielgerichtete Ausübung des Stimmrechts. Diese Grundlagen sind übrigens auch für andere institutionelle und private Anleger geeignet", empfahl Finanzchef Begrich.

04. Februar 2010