Ostern und Pessach fallen 2010 zusammen

Münster (epd). Ostern und das jüdische Passahfest werden erstmals seit zehn Jahren wieder in der gleichen Zeit begangen. Es sei eine Seltenheit, dass die Christen die Wiederauferstehung Jesu Christi feierten, während gleichzeitig die meisten der über 100.000 Juden in Deutschland eines ihrer zentralen Feste begingen, erklärte am Montag der Forschungsverbund Religion und Politik an der Universität Münster. Ostersonntag und -montag sind in diesem Jahr am 4. und 5. April, Pessach wird vom 30. März bis 6. April gefeiert. Die Juden erinnern mit dem Pessachfest an ihre historische Befreiung aus ägyptischer Knechtschaft.

Ursprünglich hätten Pessach und das frühchristliche Paschafest, aus dem sich das heutige Ostern entwickelt habe, gleichzeitig stattgefunden, hieß es weiter. Erst eine Entscheidung auf dem Konzil von Nicäa im Jahr 325 habe das Osterdatum vom Pessachfest getrennt. Das sei ein bewusster Akt der Abgrenzung des Christentums vom Judentums gewesen. Seitdem überschnitten sich die Feste nur noch selten. Nach den Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas sei das letzte Mahl Jesu ein Passahmahl gewesen.

16. März 2010

Religion und Politik an der Universität Münster