Diakonie mahnt Nachbesserungen beim Bundesfreiwilligendienst an

Bielefeld (epd). Das Diakonische Werk hat Nachbesserungen bei der geplanten Einführung des neuen Bundesfreiwilligendienstes angemahnt. Der Freiwilligendienst sei im Grundsatz zu begrüßen, sagte Rainer Hub vom Diakonischen Werk am Dienstag in Bielefeld. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass etwa durch die unterschiedliche Anrechnung von Kindergeld das bereits bestehende Freiwillige Soziale Jahr nicht benachteiligt würde. Positiv sei jedoch, dass seitens der Politik dazu Gesprächsbereitschaft signalisiert worden sei, sagte der Referent für Freiwilliges soziales Engagement und Zivildienst bei der Diakonie.

Mit einer Tagung am Dienstag wurde das Festprogramm zur Würdigung von 50 Jahren Zivildienst in Bielefeld-Bethel eröffnet. Ein Festakt unter anderem mit dem Bundesbeauftragten für Zivildienst, Jens Kreuter, und dem EKD-Friedensbeauftragten Renke Brahms ist am Mittwoch geplant. Das Jubiläumsfest sei durch die Abschaffung der Wehrpflicht nun "Festakt und Schlussakt" zugleich, hieß es. Veranstalter sind das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK).

Am 10. April 1961 traten den Angaben nach die ersten 340 anerkannten Kriegsdienstverweigerer der Jahrgänge 1937 und 1938 ihren Dienst an. Der Ersatzdienst setzte für die jungen Männer noch bis Juni 1983 eine Gewissensprüfung mit schriftlicher und mündlicher Anhörung voraus. Im vergangenen Jahr wurden knapp 78.400 Ersatzdienstler einberufen. Zum 30. Juni wird die Wehrpflicht ausgesetzt, damit entfällt auch der Zivildienst. Von Juli an soll anstelle des Zivildienstes einen neuer Bundesfreiwilligendienst geben. Dieser soll Männern und Frauen ab 27 Jahren offenstehen und mindestens sechs Monate, höchstens anderthalb Jahre dauern.

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12. April 2011