Diakonie kritisiert unzureichendes Beratungsangebot für Schuldner

Berlin (epd). Die Diakonie fordert, die Schuldnerberatung auszubauen und personell und finanziell besser auszustatten. Es sei nicht hinnehmbar, dass von drei bis vier Millionen überschuldeten Haushalten in Deutschland nur 10 bis 15 Prozent beraten werden könnten, sagte Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier am Mittwoch in Berlin: "Überschuldung belastet die Betroffenen und ihre Familien, insbesondere die Kinder. Sie geht aber auch zulasten von Wirtschaft und Gesellschaft."

Die Schuldnerberatung könnte bei besserer Unterstützung einen großen Beitrag zum Kampf gegen Armut leisten und für eine bessere gesellschaftliche Teilhabe von Überschuldeten sorgen, sagte der Diakonie-Präsident anlässlich der Aktionswoche Schuldnerberatung vom 27. Juni bis 1. Juli. Auch im Bereich der Prävention komme Schuldnerberatungsstellen eine Schlüsselrolle zu. Hauptauslöser für Überschuldung seien Arbeitslosigkeit, Trennungen sowie schwere Krankheiten.

Die Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV) veranstaltet seit zehn Jahren die bundesweite "Aktionswoche Schuldnerberatung" mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für die Situation überschuldeter Menschen zu sensibilisieren und dabei die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen soziale Ausgrenzung deutlich zu machen.

22. Juni 2011