Bischof fordert bessere Lebensbedingungen für Europas Sinti und Roma

Budapest/München (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm fordert eine gesamteuropäische Lösung für die Not der Sinti und Roma. Bedford-Strohm sagte am Ende seines zweitägigen Besuchs der lutherischen Partnerkirche im ungarischen Budapest, die Lebensbedingungen der Volksgruppe in ihren südosteuropäischen Heimatländern müssten dringend verbessert werden. Der Landesbischof traf sich zu dem Thema unter anderem mit dem in Ungarn für Sinti und Roma zuständigen Minister Zoltan Balog, wie die Landeskirche am Freitag mitteilte.

"In den südosteuropäischen Ländern, in denen sie leben, sind sie oft bitterer Armut, aber auch Diskriminierung ausgesetzt", kritisierte Bedford-Strohm. Wenn Sinti und Roma aus Serbien und Mazedonien in Deutschland Asylanträge stellen, versuchten sie, der hoffnungslosen Situation in ihren Heimatländern zu entkommen. Damit nahm der evangelische Theologe die Flüchtlinge vor dem Vorwurf in Schutz, nur das deutsche Sozialsystem missbrauchen zu wollen. Sie so schnell wie möglich wieder zurückzuschicken, sei keine Lösung.

Mit EU-Unterstützung müssten daher die Lebensbedingungen der Sinti und Roma in ihren Herkunftsländern verbessert werden, forderte der Landesbischof. Es brauche etwa eine europäische Bildungs- und Teilhabeoffensive für Angehörige dieser Minderheit. "Kurzfristige Unterstützung für nach Deutschland gekommene Sinti und Roma und langfristige Überwindung der Ursachen ihrer Not müssen Hand in Hand gehen."

21. Dezember 2012