EKD-Ratsvorsitzender hofft auf Verbesserungen für Christen in der Türkei

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hofft auf Verbesserungen für alle christlichen Kirchen in der Türkei. Schneider sagte auf einer internationalen Konferenz der orthodoxen Kirchen am Mittwoch in Berlin, die Fortschritte im türkischen Justizwesen berechtigten zu der Hoffnung, dass sich auch im Bereich der Religion eine Entwicklung zu mehr Offenheit in der Türkei abzeichne. Auf der Berliner Konferenz über Religionsfreiheit debattieren Geistliche, Wissenschaftler und Publizisten noch bis Donnerstagabend über die Situation in der Türkei.

Die türkische Regierung hatte im Oktober dem syrisch-orthodoxen Kloster Mor Gabriel im Südosten des Landes seine Ländereien zurückgegeben, um die jahrelang gestritten worden war. Mor Gabriel ist eines der ältesten christlichen Klöster der Welt. Die EKD hatte sich wiederholt für die Ansprüche der orthodoxen Kirche eingesetzt und das Einlenken Ankaras als Signal zum Schutz der Rechte religiöser Minderheiten gewertet. Die Rückgabe konfiszierter Immobilien und Ländereien ist auch eine Forderung der Europäischen Union.

Schneider betonte die Verbundenheit der Protestanten mit den orthodoxen Christen. Christliche Gemeinden würden in vielen Ländern diskriminiert und verfolgt. In der könnten Katholiken, evangelische Christen und die orthodoxen Kirchen nicht in voller Freiheit leben. Nach unterschiedlichen Schätzungen leben noch 100.000 bis 120.000 Christen in der überwiegend islamischen Türkei. Das ist weniger als ein halbes Prozent der Bevölkerung.

04. Dezember 2013