EKD-Ratsdelegation besuchte das Heilige Land

Bethlehem (epd). Die Kirchendelegation stimmte spontan einen Choral in der Katharinenkirche in Bethlehem an. Bei den Klängen von "Ich steh an deiner Krippen hier" kam am Mittwoch in Jesu Geburtsstadt Weihnachtsstimmung auf. Zuvor besuchte die Delegation des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung des Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider die Geburtskirche, die als heiligste Städte der Christenheit gilt.

Die eigentliche Geburtsstätte befindet sich der Überlieferung zufolge in einer Grotte unterhalb des Chores, an dieser Stelle ist ein silberner Stern mit 14 Zacken angebracht. Der Stern trägt die lateinische Inschrift: "Hic de Virgine Maria Jesus Christus natus est" (Hier wurde von der Jungfrau Maria Jesus Christus geboren). Für die Nutzung der Geburtskirche durch die einzelnen Konfessionen gibt es seit Mitte des 18. Jahrhunderts feste Regelungen.

Bethlehem war die vorletzte Station auf der EKD-Reise ins Heilige Land. Vor der Rückreise an diesem Donnerstag (19. Dezember) waren noch Gespräche mit deutschen Diplomaten in Tel Aviv geplant. Für eine Woche hielt sich die Ratsdelegation im Heiligen Land auf, um sich ein Bild zu machen von den evangelischen Einrichtungen in Jerusalem und Beit Jala. Neben dem Pilgerzentrum auf dem Ölberg in Jerusalem und der deutsch-evangelischen Mädchenschule Talitha Kumi in Beit Jala, die die Delegation am Mittwoch besuchte, standen auch die Grabeskirche und der Tempelberg auf dem Besuchsprogramm.

Überraschend kam am Dienstag noch spontan ein Besuch in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zustande, der wegen widriger Wetterverhältnisse wiederholt verschoben worden war. "Erinnern und Gedenken rettet das Gewesene vor dem Tod des sprachlosen und des beziehungslosen Vergessens", sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Was geschehen ist sei "der Rede wert" und "unserer Tränen". Niemand dürfe sich scheuen, alte Wunden aufzureißen, sagte der Theologe, "auch wenn vergangene Schuld uns wieder neu beschämt". Schneider las ein Gedicht von Rose Ausländer und zitierte das Gebet "Bäume der Tränen" von Dorothee Sölle.

19. Dezember 2013