Badischer Bischof: Mit "Pegida"-Demonstranten das Gespräch suchen

Karlsruhe (epd). Im Umgang mit der islamfeindlichen Bewegung "Pegida" hat der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh zu mehr Begegnungen aufgerufen. Um dieser Bewegung den Boden unter den Füßen zu entziehen, müsse man sich auch mit den Teilnehmern der Proteste auseinandersetzen, sagte Cornelius-Bundschuh am Montagabend in Karlsruhe: "Einige davon kann man vielleicht noch zurückgewinnen für eine Normalität."

Die Ängste vor Flüchtlingen aus dem islamischen Kulturraum haben seiner Ansicht nach ihren Ursprung "in einem Mangel an Begegnungen", sagte Cornelius-Bundschuh. Eine Studie habe gezeigt, dass dort, "wo Kontakte zu Fremden am geringsten sind, die Ängste am größten" seien.

Die große Chance der Kirche sei es, solche Begegnungen zu ermöglichen und Flüchtlinge einzuladen, etwa zu Gemeindefesten. "Dann verflüchtigen sich die Sorgen schnell", sagte Cornelius-Bundschuh. Der interreligiöse Dialog ist nach Auffassung von Cornelius-Bundschuh eines der zentralen Themen der Zukunft. Nicht nur der Sozialstaat sei gefragt, auch die Kirchen müssten eine große religiöse und geistliche Verantwortung übernehmen, betonte der Theologe. Ziel der Kirchen müsse es sein, "eine Vernetzung der Akteure hinzubekommen".

16. Dezember 2014