Hilfsorganisationen fordern eindeutige Gesetze gegen Kinderarbeit

Osnabrück (epd). 52 deutsche Hilfsorganisationen fordern in einer gemeinsamen Erklärung eindeutige Gesetze gegen Kinderarbeit. Es müsse sichergestellt werden, dass Produkte, die der Staat einkauft, keinesfalls durch Kinderhand entstanden sind, heißt es in einer Erklärung des Cora-Netzwerkes für Unternehmensverantwortung.

Ein Gesetzentwurf zur Modernisierung des sogenannten Vergaberechts, über den der Bundestag am 3. Dezember in zweiter Lesung beraten solle, werde dem nicht gerecht, kritisierte das Netzwerk. Danach bleibe es den öffentlichen Auftraggebern freigestellt, ob sie ein Unternehmen von der Auftragsvergabe ausschließen wollen, wenn es gegen das Verbot von Kinderarbeit verstößt. Die Hilfsorganisationen verlangen jedoch, dass Auftraggeber per Gesetz verpflichtet werden, solche Unternehmen auszuschließen.

Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Das Netzwerk Cora für Unternehmensverantwortung ("Corporate Accountability") setzt sich nach eigenen Angaben für verbindliche Regeln ein, die Unternehmen für die Auswirkungen ihres Handelns auf Mensch und Umwelt zur Rechenschaft ziehen. Sie sollen zur Einhaltung der Menschenrechte sowie internationaler Sozial- und Umweltstandards verpflichtet werden. Zum Netzwerk gehören unter terre des hommes, "Brot für die Welt", Attac, Greenpeace, die IG Metall und Misereor.

1. Dezember 2015