Luther-Rose für dänischen Unternehmer Jensen

Kopenhagen (epd). Der dänische Unternehmer Niels Due Jensen ist am 12. November in Kopenhagen mit der Luther-Rose ausgezeichnet worden. Mit dem 73-Jährigen werde eine Persönlichkeit geehrt, die "in beispielgebender Weise mit ihrem Leben und beruflichen Wirken die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt" habe, erklärte die Internationale Martin Luther Stiftung. Der undotierte Preis wurde zum neunten Mal vergeben. Als langjähriger Vorstandsvorsitzender des Pumpenherstellers Grundfos habe sich Jensen als globaler Akteur im Kampf für reines Trinkwasser in der Welt einen Namen gemacht, hieß es weiter.

"Soziales Verantwortungsbewusstsein, Anstand und Respekt"

Henrik Stubkjær, Bischof von Viborg, bezeichnete Jensen als einen Mann, "der tief in den zentralen christlichen Werten verankert ist und Verantwortung wahrnimmt für seine Zeit und unsere Welt". Laudator Karsten Dybvad, der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Dänischen Industrie, sagte, soziales Verantwortungsbewusstsein, Anstand und Respekt für den Einzelnen seien nur einige Eigenschaften, die Jensen als Person und Geschäftsmann auszeichneten. "In diesem Sinne ist er eine Inspiration für uns alle."

Niels Due Jensen trat nach einer Lehre als Mechaniker und seinem Studium am Aarhus Technical College 1971 in das von seinem Vater Poul Due Jensen gegründete Unternehmen Grundfos ein. Ab 1977 übernahm er erste Aufgaben im Management des Konzerns, den er später viele Jahre auch leitete. Heute ist er Vorstandsvorsitzender der Poul Due Jensen Stiftung. Jensen scheue sich nicht, eigene Wege zu gehen und seine Meinung auch in der Öffentlichkeit zu vertreten, hieß es weiter. Grundfos beschäftigt den Angaben zufolge derzeit mehr als 18.000 Mitarbeiter in 55 Ländern und gehört zu den zehn umsatzstärksten Unternehmen in Dänemark.

Die Luther-Rose als Symbol

Mit der Luther-Rose wurden bisher unter anderem der Unternehmer Horst Deichmann, der Verleger Dirk Ippen und die Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz geehrt. Der Preis ist eine wertvolle Reproduktion eines Details des mittelalterlichen Glasfensters aus der Erfurter Augustinerkloster, in das Martin Luther 1505 eingetreten war. Die Luther-Rose sei inzwischen zu einem wichtigen Symbol des weltweiten evangelisch-lutherischen Christentums geworden, so die Luther-Stiftung.

Die Stiftung wurde 2007 in Wittenberg gegründet. Sie hat ihren Sitz in Eisenach und ihre Geschäftsstelle in Erfurt. Zu ihrer diesjährigen Konferenz hatte sie nach Kopenhagen eingeladen. Die Tagung stand unter dem Thema "Luther, Marx und die Folgen. Die Reformation und der moderne Wohlfahrtsstaat."

14. November 2016