Erzbischof Filibus: Deutschland kann Migrationsfrage nicht allein lösen

Präsident des Lutherischen Weltbunds zur Wahl des neuen Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees angereist

Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB), Erzbischof Musa Panti Filibus aus Nigeria

Hannover (epd). Der nigerianische Erzbischof Musa Panti Filibus sieht Deutschland nicht allein in der Verantwortung, sich für die Lösung der Migrationsfrage einzusetzen. Diese sei ein „Systemproblem“, sagte er am 3. Dezember in Hannover „Wir haben es mit einem globalen Problem zu tun“, sagte der Theologe, der auch Präsident des Lutherischen Weltbunds ist. Deutschland könne die Migrationsfrage nicht alleine lösen.

Musa Panti Filibus war zur Wahl des württembergischen Landesbischofs Frank Otfried July zum neuen Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes nach Hannover gereist. Insbesondere junge Menschen in Afrika fühlten sich unsicher in ihren Heimatländern und sähen dort keine Zukunft, hier müsse man mit Lösungen ansetzen, sagte der Erzbischof. Die globale Gesellschaft müsse gemeinsam handeln.

Auch die Kirchen in der Pflicht

Auch die Kirchen sieht Filibus in der Pflicht. Der Lutherische Weltbund engagiere sich derzeit in zwei Bildungsprojekten in Äthiopien und Nigeria, um der Abwanderung aus Afrika entgegenzuwirken, sagte der Erzbischof. Die politische und soziale Lage in Nigeria ist instabil, das afrikanische Land ist in den vergangenen Jahren vor allem wegen der Anschläge der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram in die Schlagzeilen geraten.

Zwar habe die Regierung erklärt, Boko Haram sei besiegt, doch die Terrorgruppe sei immer noch aktiv, sagte Filbus. Die Lage der Christen in Nigeria sei mancherorts angespannt. In den nördlichen Regionen des Landes etwa müssten Gottesdienste und Gemeindeversammlungen unter Schutz gestellt werden.