Predigt im Berliner Dom (Lukas 12, 35 - 48)

Robert Leicht

Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Liebe Gemeinde,

an einer Stelle unseres Predigttextes - wir werden ihn alsbald ganz hören und bedenken - ist von einem doppelten Skandal die Rede:

45 Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen, 46 dann wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn in Stücke hauen lassen und wird ihm sein Teil geben bei den Ungläubigen. Wahrlich, ein doppelter Skandal! Da ist zum einen der Knecht. Kaum, dass der Herr sich für ein paar Stunden vom Hof gemacht hat, fängt der an, die anderen Knechte und Mägde zu schlagen; heute würden wir sagen: seine Kolleginnen und Kollegen zu mobben. Und dann geht er in die Kantine, füllt sich den Wanst und lässt sich voll laufen. Ein schöner Kollege!

Nun kommt aber zum ersten Skandal der zweite:

Der Herr nämlich kehrt zurück, sieht, was sich zugetragen hat, - und dann heißt es:

Er "wird ihn in Stücke hauen lassen und wird ihm sein Teil geben bei den Ungläubigen."

Ist dies nicht ein Unrechtsurteil sondergleichen? Erstens ein krasses Übermaß-Urteil: Todesstrafe - noch dazu Todesstrafe durch Vierteilen - für ein bisschen Mobbing und Saufen. Zweitens: Eine Doppelbestrafung, wie sie sogar unser Grundgesetz in Artikel 103 verbietet: Niemand darf wegen derselben Tat mehrmals bestraft werden. Hier aber heißt es: Erst die grausame Todesstrafe und dann: Hinab in die Hölle zu den Ungläubigen…

Ein schöner Knecht, ein schöner Herr!

Ist das derselbe Gott, von dem wir Protestanten uns gerade noch am Reformationsfest gegenseitig versichert haben: Allein durch den Glauben werden wir vor ihm gerechtfertigt - und nicht durch unsere Werke. Wir seien schließlich etwas anderes, als die Summe unserer Taten und Un-Taten?

Da stimmt doch etwas nicht! Und so ist es auch. Die Frage bleibt nur: Bei ihm - oder bei uns?

Lassen Sie uns zum Verständnis des ganzen Predigttextes einen kleinen Umweg antreten:

Hand aufs Herz: Was wäre Ihnen lieber - ein Leben und Sterben ohne das jüngste Gericht? Oder ein richtiges jüngstes Gericht mit Schafen und Böcken - auch auf das Risiko hin, dass man selber, eines jüngsten Tages, zu den Böcken zählt?

Die Antwort scheint klar zu sein - für die meisten unserer aufgeklärten Zeitgenossen; außerhalb der Kirche sowieso - aber auch: innerhalb. Weg mit diesen veralteten Höllenbildern! Weg mit allen Drohungen. Das ist doch nur "schwarze Pädagogik". Die körperliche Züchtigung von Kindern als Erziehungsmittel ist nun - Gott sei Dank! - endlich untersagt; und da soll nun Gott selber seine Knechte ungestraft in Stücke hauen dürfen?

Weg mit den Bildern, weg mit den Ängsten und Drohungen, weg mit dem jüngsten Gericht, weg mit dem ewigen Leben! - Weg mit Gott!

Wenn überhaupt noch Religion und Gott, dann allenfalls als sanfter Weichspülgang.

Was bei diesem "Weg-damit!" alleine übrig bleibt: das ist der nackte - Tod! Und mit ihm die ganze Sinnlosigkeit unseres Lebens. Der Tod macht alles nieder und alles gleich niedrig. Hätte der große Gleichmacher Tod wirklich das letzte Wort, so hätte er auch das erste Wort. Aber weder dieses erste noch dieses letzte Wort würde je gesprochen. Denn der Tod bringt nicht nur zum Schweigen, sondern er selber schweigt todbringend. Oder haben Sie ihn je reden gehört?

Mit dem großen Gleichmacher Tod als letzter Instanz verschwänden alle Unterschiede - aber eben auch alle Unterscheidungen : zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle, lebendiger Sprache und totem Schweigen, auch die Unterscheidung zwischen Sinn und Sinnlosigkeit.

Sogar alle Entscheidungen, alle Unterscheidungen, die wir in unserem Leben aus eigener Kraft und aus eigenem Anstand treffen, werden aus dieser Sicht am letzten Ende gegenstandslos, spätestens mit dem Tod, der uns zu lauter Nichtsen macht, samt unseren edelsten Überzeugungen und schlimmsten Verbrechen. Ob wir als anständige Menschen oder als Mörder das Leben überstehen, wird dann letztlich zu einer Frage des persönlichen ethischen Geschmacks - oder der Macht zum straflosen Verbrechen.
Hinterher redet keiner mehr darüber. Mit uns selber schon gar nicht.
Mit wem wäre denn auch darüber zu reden - wo doch der Tod alles zum Schweigen bringt?

Mit unserem heutigen Predigttext!

Denn dieser Text ist ein einziger Protest gegen all die Unterscheidungslosigkeit und Sinnlosigkeit. Hören wir ihn also wie er steht im Lukasevangelium im 12. Kapitel, in den Versen 35 - 48.

LUT Luke 12:35 Laßt eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen
     
36 (und) seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun.

37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen.

38 Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie.

39 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen.

40 Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.
     
41 Petrus aber sprach: Herr, sagst du dies Gleichnis zu uns oder auch zu allen?
     
42 Der Herr aber sprach: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr über seine Leute setzt, damit er ihnen zur rechten Zeit gibt, was ihnen zusteht?

43 Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht.

44 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen.
      
45 Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen, 46 dann wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn in Stücke hauen lassen und wird ihm sein Teil geben bei den Ungläubigen.
     
47 Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kennt, hat aber nichts vorbereitet noch nach seinem Willen getan, der wird viel Schläge erleiden müssen. 48 Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was Schläge verdient, wird wenig Schläge erleiden.
     
Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern.

Liebe Gemeinde,

hier wird also kräftig unterschieden. Hier gibt es kein gleich gültiges (und deshalb gleich sinnloses) Einerlei.

Da wird zunächst deutlich unterschieden zwischen dem Herrn und dem Knecht - auch zwischen dem Herrn und seiner Kirche. Dominus Iesus: Der Herr ist Herr - und nicht die Kirche. Der Diener wird kein Herr - aber der Herr wird Diener:

37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. Das Herrenmahl ist Dienstgemeinschaft - aber es dienen nicht die Diener (sie herrschen auch nicht am Tisch des Herrn!), sondern es dient - der Herr!

Sodann wird am Ende des Textes doppelt unterschieden:

Zum einen zwischen denen, die den Willen des Herrn kennen, aber nichts danach tun (die bekommen viele Schläge) - und jenen, die dem Willen des Herren zuwiderhandeln, ihn aber zuvor nicht kannten (die kommen milder davon).

Zum anderen wird aber unterschieden zwischen jenen auf der einen Seite, denen etwas gegeben wurde (bei denen wird man viel suchen!) - und jenen, denen darüber hinaus noch etwas anvertraut wurde (Verantwortung für andere, ein Amt in der Gemeinde, in der Kirche oder ihm Staat): von denen wird man umso mehr fordern!

Mit einem Mal sehen wir: Der Herr, der so skandalös grausame Leibes- und Seelenqualen anzudrohen versteht, dieser Herr verfügt über ein sehr feinsinniges Unterscheidungsvermögen. Und deshalb müssen wir uns geradezu zwangsläufig fragen, ob nicht auch seine fürchterliche Drohung selber ein Ausdruck dieses letzten Unterscheidungsvermögens ist.

Schließlich wird kräftig unterschieden zwischen den Knechten: den seligen Knechten - und denen, die in Stücke gehauen werden. Aber was ist das Maß dieser letzten gültigen Unterscheidung?

37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet …
38 Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie.

So heißt es von den einen.

45 Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht …
46 dann wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn in Stücke hauen lassen und wird ihm sein Teil geben bei den Ungläubigen.

So heißt es von dem anderen.

Mein Herr kommt noch lange nicht …

Wie mag es erst jenen unter uns ergehen, die bei sich denken: Der kommt doch nie mehr! So reden ja nicht nur, wie man so sagt, gott-lose Zeitgenossen. Es gibt ja auch unter Theologen solche , die sagen, der Herr sei ausschließlich und immer und nur mitten unter uns; wir brauchten ihn nur in unseren politischen Verhältnissen zu entdecken und selber zum Vorschein zu bringen.

Der kommt doch nie wieder! Es gibt zwei Arten, über diesen Herrn selbstherrlich verfügen zu wollen.
Die unfromme Art definiert ihn einfach weg - eben: Der kommt nie wieder - und war übrigens auch nie da.
Es gibt aber auch eine fromme Häresie, die sagt: Der war doch schon immer und ewig da - und braucht gar nicht mehr zu kommen, zu uns jedenfalls nicht mehr.

Die beiden so verschiedenen Ketzereien haben aber eines gemeinsam: Sie können und wollen und haben nichts mehr zu erwarten. Wozu also sollen sie wachen? Wer aber nichts zu wachen hat, der kann auch gleich einschlafen, für immer. Für ihn gibt es diese Unterscheidung nicht - zwischen Schlafen und Wachen. Für ihn (oder sie) gibt es im Grunde überhaupt keinen Unterschied. Und wo es keine Unterschiede gibt, da gibt es auch keinen Sinn.

Mein Herr kommt noch lange nicht …

… das sieht aus wie ein schlauer Kompromiss: Solange der Schritt des Herrn nicht wieder im Vorhof zu hören ist, kann man ja erst einmal Knechte und Mägde mobben, fressen und saufen... Wenn dann aber der Kies auf dem Weg des Vorhofes knirscht, bleibt ja immer noch Zeit, schnell fromm zu werden, Flaschen und Teller vom Tisch zu räumen und den Kollegen ein freundliches Gesicht zu machen, als sei nichts gewesen.

Zu schlau, um klug zu sein! Wer so vorgehen will, der handelt wie jemand, der das Geld für die Diebstahlsicherung erst ausgeben will, wenn der Dieb das Fenster schon eindrückt:

39 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüßte, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen.
40 Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.

Nein, wer nicht dauernd wacht und wartet, der merkt auch dann nichts, wenn wirklich etwas geschieht. Wer aber wacht und wartet, der kann gar nicht anders, als ständig im Licht des Erwarteten zu leben. Das wird sein Leben verändern, seinen Umgang mit Knechten und Mägden, Männern und Frauen, seinen Umgang mit den Gütern der Welt und des Lebens.

Wer wacht und wartet, der kann nicht hinter dem Rücken des Herrn Dinge tun, die er vor seinem Angesicht nie zu tun wagen würde.
Wer wacht und wartet, der lernt zu unterscheiden: Zwischen Licht und Dunkel, zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen dem Noch-nicht und dem Jetzt-schon evangelischer Utopie.
Wer wacht und wartet, der wird diese Welt nicht schon für ihr voll gültiges Ende halten - und sie deshalb auf sich beruhen lassen. Aber gleichzeitig wird er sie auch nicht als völlig gleich-gültig verachten - und sie halt auf diese Weise sich selber überlassen. Sondern er wird zu unterscheiden lernen, kritisch zu unterscheiden lernen - weil eben dieses Licht seiner Erwartung überhaupt erst Licht und Schatten wirft.

Liebe Gemeinde!

In unserem Text haben wir es zunächst nur mit zwei Arten von Knechten zu tun: Der eine Knecht wacht und wartet auf den Herrn. Der andere Knecht: Mit dem Wachen und Warten hat es noch seine Weile - jetzt leben wir erst einmal in den Tag hinein.

Aber das Problem unserer Zeit ist doch der dritte Knecht, der im Predigttext gar nicht vorkommt: Das sind jene Knechte, die gar nicht mehr wissen, dass sie Diener sind, weil sie sich selber für die Herren der Welt halten. Und die genau deshalb nichts erwarten, was die Grenzen ihrer eigenen nackten zeitlichen Existenz überschreitet. Und die eben deshalb auch nichts zu erwarten haben. Nicht einmal ein schreckliches Jüngstes Gericht.

Solche Knechte können sowohl im Gewand einer verweltlichten, einer hoffnungslosen - wie man so sagt: zivilreligiösen Frömmigkeit einherschreiten, auch mitten in der Kirche. Sie können aber auch als zutiefst und aufrichtig moralische Menschen in Erscheinung treten. Freilich als Vertreter einer hoffnungslosen Moral, die alles nur von sich selber und vom eigenen Gewissen erwartet.

Liebe Gemeinde!

Hand aufs Herz: Was wäre Ihnen lieber - ein Leben und Sterben mit oder ohne jüngstes Gericht? Ein Leben und Sterben mit oder ohne letzte Unterscheidung? Unser Text aus dem Lukas-Evangelium ist wirklich ein einziger Protest gegen das Verenden und Versacken unseres Lebens in eine ewige Gleichgültigkeit, in jene Gleichgültigkeit, die doch - ebenso wie ihr Gegenteil, die Hoffnung! - die Tag für Tag zurückfällt in unser gegenwärtiges Leben. Aber als finsterer Schatten, der eben keinen Unterschied zwischen Licht und Schatten in unser Leben werfen kann.

Unser Text gibt den geschlagenen Knechten und Mägden, er gibt den Geschundenen und Erniedrigten, den Gequälten und Gemetzelten - er gibt den Opfern aller unserer Zeiten und Länder die Hoffnung, dass Schinder und Opfer am Ende eben nicht gleich gültig sind, auch dann nicht, wenn sie der große Gleichmacher Tod einander scheinbar endgültig gleich gemacht hat.

Unser Text gibt ihnen allen die Hoffnung, dass nicht einmal der mächtigste Diktator der Welt, dass nicht einmal ein Herrscher, der sich jeder irdischen Gerechtigkeit entziehen kann, den Unterschied zwischen Täter und Opfer endgültig einzuebnen vermag - wie seine Massengräber.

Aber,

liebe Gemeinde, braucht es dazu eines Herrn, der den zweiten Knecht in Stücke schlägt - und zur Hölle sendet? Da hat doch neulich einer unserer theologischen Populisten gesagt, Jesus Christus sei auch für Adolf Hitler gestorben. Irgendwie verstört uns diese auf den ersten Blick ebenso fromme wie flapsige Bemerkung. Warum? Doch deshalb, weil sie weder ganz falsch - noch ganz richtig sein kann.

Aber gerade hier kommen wir unserem Predigttext wirklich auf die Spur - und erkennen seine Wahrheit in einem vielfachen Paradox:

Zum ersten: Wir haben, um auf jene flapsig-fromme Bemerkung zurückzukommen, nicht über den Opfertod Christi zu verfügen. Es steht uns nicht zu, etwa zu bestimmen, wem dieses Opfer nicht zugute kommen soll.
Es steht uns aber ebenso wenig zu, zu behaupten, dass damit aller Unterschied zwischen Finsternis und Licht aufgehoben wäre, dass in dieser Nacht eben alle gleich - und folglich alle Katzen und alle Knechte sinnlos grau seien; und dass alles grauenhaft sinnlos ist. Das genau war es, was Dietrich Bonhoeffer meinte, als er vor der "billigen Gnade" warnte - jener "billigen Gnade", die eben doch auch in den Kirchen, auch in dieser Kirche ausgeteilt wurde.

Zum zweiten: Jene maßlose Strafe für den saufenden und mobbenden Knecht zeigt uns zweierlei an: dass nämlich weder die Strafe im Gericht, noch die Gnade im Gericht sich nach unserem Maß richten. Beides - Strafe wie Gnade - sind aus unserer Sicht gleichermaßen maßlos, vor allem aber: über unser Maß hinaus - unterschieden.

Und weil es diesen großen Unterschied, diesen himmelweiten Unterschied jenseits all unserer Verfügung gibt, lohnt es sich, gegen alle vermeintliche Gleichgültigkeit und Sinnlosigkeit, zu wachen und zu warten, gleichzeitig zu hoffen - und zu fürchten.

Wo aber Hoffen und Fürchten paradox in eines fallen, da leben wir nicht mehr in hoffnungsloser Furcht, auch nicht mehr in fürchterlicher Hoffnungslosigkeit, sondern in aller Ehr-Furcht.

Da sehen wir nicht allein das letzte Gericht, sondern schon den zweiten Advent.

Da sprechen wir: Ja, komm, Herr Jesu! Amen.

Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.

Amen